VON OLIVER GRISS

Die Löwen sind wieder in München: Heute ist trainingsfrei. Das Trainingslager in Bad Häring ist Geschichte. Jetzt sind’s nur noch 13 Tage bis zum Liga-Start in Kaiserslautern (4. August). Viel Zeit bleibt nicht mehr. dieblaue24 präsentiert Gewinner & Verlierer.

GEWINNER

Ricardo Moniz: Der 50-jährige Löwen-Trainer hat sich in kürzester Zeit ins Herz der Fans gearbeitet, weil er nicht nur akribisch mit der Mannschaft arbeitet, sondern auch unangenehme Dinge ausspricht.  Moniz begeistert alle. Viele vergleichen ihn schon mit dem unvergessenen Kultcoach Werner Lorant. Ein echter Glücksgriff für den TSV 1860.

Maxi Wittek: Der 18-Jährige ist die große Aufsteiger der Vorbereitung: Der Linksverteidiger, im vergangenen Jahr noch A-Jugendspieler, kommt aus dem NLZ des TSV 1860. Vor ein paar Monaten lehnte der Echinger ein Angebot des FC Bayern  ab - es war die richtige Entscheidung: Wittek, einst Balljunge in der Allianz Arena, darf sich als Stammspieler fühlen. Erst recht nach seinem schönen Tor zum zwischenzeitlichen 2:2 gegen Cardiff. Die Löwen haben wieder eine Identifikationsfigur.

Das 4-3-3: Mit neuem System will sich der TSV 1860 in die Herzen der Fans spielen - das klappt schon ganz gut. Klar, der Feinschliff muss in den nächsten 13 Tagen folgen. Das System soll bei den Löwen übrigens von der Profiabteilung bis runter in die U15 praktiziert werden.

Julian Weigl: Klar, in seinen Leistungen ist der U19-Nationalspieler noch zu unbeständig - dennoch ist er für Trainer Moniz ein Kandidat für die Kapitänsbinde. Sollte ihm diese Verantwortung tatsächlich übertragen werden, wäre Weigl der jüngste Löwen-Kapitän aller Zeiten.

Christopher Schindler: Hat sich emanzipiert, spielt dominanter als in der vergangenen Saison - ein Verdienst von Trainer Moniz. Beim 2:3 gegen Cardiff erzielte der Innenverteidiger sogar ein wunderschönes Kopfballtor.

Das Mittelfeld-Duo vom FC Barcelona: Edu Bedia und Ilie Sanchez - zwei, die sich auf und neben dem Platz blind verstehen. Sanchez sichert ab, Bedia sorgt für die kreativen Momente. Ein Gewinn für die Löwen - und das für ganz kleines Geld.

Der neue Teamspirit: Hat durch den Trainerwechsel gewonnen: Die Leidenschaft, die Moniz 24 Stunden am Tag vorlebt, hat alle angesteckt.

Die Fans: Elektrisiert von der Aufbruchstimmung im Verein. Unübersehbar: Die Fans kommen wieder, sei’s beim Training oder bei Tests wie gegen Gladbach (2:3). Immer wieder gab’s Szenenapplaus für 1860. Das gab es lange nicht.

Gui Vallori: Der Kämpfer. Zwar hat ihm der Verein vor Wochen mitgeteilt, dass er ohne Chance bei 1860 sei - doch der Spanier, im letzten Jahr noch Kapitän, kämpft der 32-Jährige um die Fortsetzung seiner Karriere an der Grünwalder Straße. Vorbildlich, aber ob’s noch für einen Platz im 18er Kader reicht?

Sponsoren: Nach MAN hat der TSV 1860 auch Sportingbet als Premiumpartner gewonnen - ein Verdienst der neuen Seriosität an der Grünwalder Straße. Auch Hacker-Pschorr soll trotz Abschiedsgedanken im Frühjahr wieder bereit sein, als Unterstützer zu bleiben. Jeder Sponsor, der jetzt an 1860 glaubt, wird es am Ende nicht bereuen.

DIE VERLIERER

Marin Tomasov: Das ewige Talent. Es sieht danach aus, dass der Kroate es auch unter Moniz nicht packt. Viel zu launisch in seinen Auftritten. Eine Enttäuschung.

Yannick Stark: Vor zwei Jahren als Spieler des FSV Frankfurt noch in der kicker-Elf des Jahres - nun droht dem Hessen die Ersatzbank beim TSV 1860.

Stephan Hain: Ist mit einer Knochenentzündung außer Gefecht gesetzt - und verpasst damit den wichtigsten Teil der Vorbereitung. Der Ex-Augsburger soll weiter abgegeben werden.

Yuya Osako: Der Japaner, der sich bei 1860 unterfordert fühlte, flüchtete zum 1. FC Köln und wird es dort schwer haben, sich in die Stammelf zu schießen. Ein weiteres Jahr des Nationalspielers an der Grünwalder Straße hätte ihm und 1860 sehr gut getan.

Wer sind für Euch die Gewinner und die Verlierer? Diskutiert mit!