VON OLIVER GRISS

1860-Geschäftsführer: “Es geht darum, dass wir uns aufeinander zubewegen. Das ist für alle Beteiligten das Beste. Daran gilt es, jetzt zu arbeiten.” 

Der Fall liegt einige Wochen zurück: Noor Basha (27) bekam Post vom KVR - mit brisantem Inhalt: Den Ausreisebescheid! Der Jordanier müsse Deutschland in den nächsten Tagen verlassen. 1860-Geschäftsführer Robert Schäfer hatte zuvor der Behörde gemeldet, dass der verlängerte Arm von Löwen-Hauptgesellschafter Hasan Ismaik gar keinen Job an der Grünwalder Straße habe. Das KVR reagierte. Es waren turbulente Tage für Basha, Ismaiks wichtigsten Informanten - bis sich sein Anwalt Michael Scheele einschaltete…

Inzwischen erlebt Basha eine völlig neue Situation in München. Geschäftsführer Schäfer versucht Basha seit einigen Tagen erstmals in die 1860-Geschehnisse einzubeziehen. “Ich hatte sehr gut und konstruktive Gespräche mit Noor Basha, gerade in der Phase der Trainer-Verpflichtung, aber auch danach”, sagt der 37-Jährige jetzt gegenüber der “tz”: “Ich glaube, dass es ein guter Schritt vom Präsidium war, auf die Investorenseite zuzugehen.”

Dabei hatte Schäfer selbst hatte noch vor einigen Wochen gesagt, dass 1860 selbständig werden müsse - ohne das Geld des Investors. Eine Frontal-Angriff auf den Retter aus Jordanien.  Im 1860-Umfeld wurde sogar gezielt lanciert, dass Hasan Ismaik seine Anteile verkaufen wolle.

Schäfer verteidigt sich nun gegenüber der “tz”: “Schon auf der Mitgliederversammlung habe ich gesagt: Es gibt nur einen Retter, und das ist Hasan Ismaik. Das gilt auch weiterhin. Es geht darum, dass wir uns aufeinander zubewegen. Das ist für alle Beteiligten das Beste. Daran gilt es, jetzt zu arbeiten.”

Stellt sich die Frage: Warum kuschelt Schäfer, für den es nach den Aussagen von Präsident Mayrhofer (“Man muss das System bei 1860 überdenken”) eng werden könnte, erst jetzt (wieder) mit dem Investor?

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