VON OLIVER GRISS

Der alte Gästebereich darf aus Sicherheitsgründen nicht geöffnet werden: “Das klingt nach einem Schildbürgerstreich der Stadt”

Andi Neumeyer, der erste Torschütze im generalüberholten Grünwalder Stadion, war total happy. “Für mich ist das eine große Ehre”; sagte der Stürmer der U21 des TSV 1860 nach dem 2:0-Sieg gegen Illertissen mit leuchtenden Augen, “dass ich das erste Tor im neuen Grünwalder Stadion geschossen habe. Es ist hier immer noch wie früher.” Früher hatte Neumeyer, inzwischen 28, für die U19 der Löwen Tore am Fließband erzielt - jetzt, nach einem Jahrzehnt, trifft er für die Amateurmannschaft.

Überhaupt war es eine gelungene Premiere im für 10,3 Millionen Euro umgebauten Kult-Stadion. Zwar hätte die Eröffnung mehr Fans als nur 1745 Fans, darunter viele aktuelle Profis des TSV 1860, verdient gehabt, doch die, die kamen, sahen immerhin eine stark aufspielende Löwen-Mannschaft.

Und dass die neue Ostkurve leer blieb - und darüber wunderten sich viele - hatte seinen Grund. Aus Sicherheitsgründen dürfen in den alten Gästebereich nur Heimfans. Die “AZ” schrieb dazu: “Das klingt fast nach einem Schildbürgerstreich der Stadt.” Matthias Imhof, der Jugendboss des TSV 1860, zur “AZ”: “Der Eingang für die neue Ostkurve ist der gleiche wie für die Stehhalle. Darum dürfen nur Heimfans auf die neue Tribüne. Wenn wir Gastgeber beim Derby sind oder das Stadion auch so mal richtig voll wird, werden wir die neue Tribüne bestimmt öffnen.” Die Löwen-Fans hatten ihre eigene Meinung dazu und hoben kurz vor dem Ende ein Plakat in die Höhe - mit der Aufschrift: “Ein Umbau für die Polizei? 12 Mio. für eine Ost inklusive logistischem Fauxpas. Merce Steuergelder.”

Auch die neue “Stadionwirtschaft”, die nur bei Spielen geöffnet wird, ist durchaus gewöhnungsbedürftig - und nicht unbedingt einladend für Löwen-Fans. “Da gehen wir lieber rüber ins A1”, sagte Allesfahrer Roman Wöll nach dem Abpfiff. Seinen Besuch in der Kneipe von Achim Kobahn bereute er nicht: Er traf dort Ex-Löwen-Star Stefan Aigner.

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