VON OLIVER GRISS

Eigentlich schade, dass einige Löwen-Profis schon zur Pause das U19-Derby gegen den FC Bayern verlassen mussten, um sich mit dem Bus zum Auswärtsspiel in Wiesbaden (Sonntag, 16.30 Uhr) aufzumachen. Sonst hätten Florian Niederlechner & Co. gesehen, dass man mit einer guten Einstellung Berge versetzen und sogar den haushohen Favoriten mit 1:0 besiegen kann. Vor rund 500 Fans am Trainingsgelände an der Grünwalder Straße 114 zogen Blau Rot den Zahn - eine denkwürdiger Derby-Sieg. Das Ergebnis hätte auch am Ende ein 5:1 für Sechzig sein können, wären die Blauen an diesem Samstagnachmittag effektiver gewesen. Das Tor des Tages erzielte nach fünf Minuten Paul Sturm.

U19-Trainer Jonas Schittenhelm war überglücklich: „Ich fand es war ein richtig geiles Derby. Die Jungs haben echt ein gutes Spiel abgeliefert. Wir hatten Riesenchancen, ein klares Plus und haben super gegen den Ball gearbeitet. Klar gab es Phasen, wo Bayern gedrückt hat, wo wir dann aus dem tiefen Block hart arbeiten mussten, aber generell war es ein sehr gutes Spiel. Wir sind immer wieder in unsere Pressingsituationen gekommen.“

Die Mannschaft hätte diesmal genau das umgesetzt, „was wir uns vorgenommen haben. Ich freue mich brutal für die Jungs, dass sie den Derbysieg jetzt schon mal eingetütet haben – und das mit einer so jungen Truppe!“ Mit der schwachen Chancenverwertung konnte Schittenhelm leben, sagte scherzend: „Wir haben uns halt ein paar Tore für die nächsten Spiele aufgehoben. Wichtig ist, dass wir uns die Chancen erarbeitet haben. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir in einem Derby mal so viele Möglichkeiten hatten.“ Und das ist nicht übertrieben: Sechzig war die dominierende Mannschaft, hatte ein ganz anderes Gesicht gezeigt als bei der ersten Auflage, die beim Stand von 1:2 aus 1860-Sicht abgebrochen worden war.

Und Bayern-Trainer Peter Gaydarov meinte: „Unsere Spielweise passte zur Trainingswoche – und die war nach Paphos nicht auf dem Niveau der vergangenen Wochen. Wir haben keine der Grundtugenden gezeigt, die es in einem Derby braucht. Für die Spieler muss klar sein: Haltung und Intensität sind jeden Tag gefragt, nur so gelingt der direkte Übertrag ins Spiel.”

Derby-Siege sind bei Blau übrigens keine Seltenheit: Am 3. März 2024 siegten die Sechziger mit 3:2 gegen den FC Bayern. Torschützen war damals Mike Gevorgyan (2) und Raphael Ott. Mit auf dem Feld u.a. Sean Dulic, Lukas Reich und Clemens Lippmann.

So brüllte der Löwe: Dunker – Arnits, Jenni, Estermann, Efe – Hohmann, Krasniqi, Fiedler – Kawele (71. Ortivero Calderon), Husic, Sturm (64. Karakoc).