VON FLORIAN GRESS

**Der Löwen-Fan kann die Streitigkeiten zwischen Verein und dem Investor nicht nachvollziehen: "Naive Sichtweise"**

 

Thomas Herrmann. Thomas Herrmann.

 

Thomas Herrmann ist eine deutsche Reporter-Legende - und das Gute: Er ist ein Blauer! Keine Wunder also, dass sich der Sport1-Kommentator große Sorgen um Münchens große Liebe macht. In der „Big Show“ des Podcasts „sportradio360.de“ äußerte sich Herrmann nun über 1860 und die aktuellen Entwicklungen um Investor Hasan Ismaik. „Also diese Entscheidung war ganz schön frech“, sagte er über die in dieser Woche gegen den Willen von Ismaik bekanntgegebene Vertragsverlängerung von Trainer Alexander Schmidt und Sportdirektor Florian Hinterberger. „Das Tischtuch ist zerschnitten zwischen Ismaik und den handelnden Personen. Aber die Löwen müssen jetzt auch wissen, dass es so ist und einen Plan B zurecht gelegt haben."

 Doch dann fand Herrmann sehr deutliche Worte und kritisierte die aktuelle Vereinsführung: „ Das war naiv von 1860! Die sind Pleite gegangen - die haben wegen einer Stunde die Insolvenz abwenden können und Ismaik hat die 27 Millionen auf den Tisch gelegt und die Löwen gerettet. Dass 1860 nun hingeht und sagt - ‚Ach toll, wir haben ja wieder Geld, aber viel sagen darf Herr Ismaik nicht und wir machen so weiter wie bisher‘ - das kann natürlich nicht gut gehen. Das ist eine naive Sichtweise“, sagte der 58-Jährige. „Das ist doch klar: wenn einer so viel Kohle hinlegt, die Jungs über Wasser hält, dass der etwas sagen will. Natürlich wollte er einen Eriksson installieren, wovon ich als Journalist nicht sehr viel halte, weil er keine Ahnung von der Zweiten Liga hat“, merkte er an und hatte dennoch Verständnis dafür, dass Ismaik einen neuen Sportdirektor oder einen neuen Trainer forderte. „Da muss man doch zusammenarbeiten und nicht vornherein so tun - ‚naja wir haben das Sagen, wir haben 50+1 - du kannst uns jetzt das Geld geben‘- So geht’s überhaupt nicht! Das war ein Hauptproblem!“

Trotzdem ist Herrmann bewusst, dass es mit dem Jordanier nicht einfach ist. „Da muss man nicht drüber reden, aber da muss man anders miteinander umgehen, wenn einem so geholfen wird.“ Einen Lösungsvorschlag hatte er auch gleich parat: „Es wäre ja auch ganz sinnvoll gewesen, wenn Ismaik seine Leute installiert hätte und wenn er dann auch keinen Erfolg gehabt hätte, hätten die Löwen sagen können - ‚Schau mal, du machst das ja auch nicht viel besser!‘ Doch dass dies mittlerweile nun zu spät ist, wusste natürlich auch Herrmann …

**Das vollständige Gespräch von Thomas Herrmann können Sie in Part 3 der „Big Show“ von „sportradio360.de“ abrufen unter:**
http://sportradio360.de/the-big-show-xcvii/