VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Zwei Tage nach der 14-Minuten-Offensive von 1860-Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik per Video ("Warum klebt Reisinger trotz anhaltender Erfolglosigkeit an seinem Stuhl?"), kontert der Ober-Löwe mit scharfen Worten in der "Abendzeitung": "Ich klebe nicht an meinem Stuhl. Ich bin der gewählte Präsident dieses Vereins. Das fällt Hasan Ismaik offenbar schwer zu akzeptieren." 290 (!) Löwen hatten Reisinger 2022 wiedergewählt. Der 60-Jährige sagt über Ismaik: "Ihm scheint aber auch das Vereinswesen in Deutschland insgesamt ziemlich fremd."

Richtig ist, dass der umstrittene Verwaltungsrat um den Vorsitzenden Sascha Königsberg Reisinger vorgeschlagen hat. Seit 2017 ist der Unternehmensberater Präsident des TSV 1860. Die Erfolgsgeschichte unter Reisinger ist überschaubar. Gewachsen sind die Mitgliederzahlen, geschrumpft dagegen die sportlichen Ansprüche des Profifußballs bei den Löwen - dem Aushängeschild des Münchner Traditionsklubs.

Über Ismaiks 100-Millionen-Euro-Angebot sagt Reisinger: “Ein geschäftliches Angebot, das als Facebook-Video bei uns eingeht, kann ich unmöglich seriös kommentieren. Ich lade aber Herrn Ismaik herzlich ein, sich mit den Vertretern des Muttervereins an einen Tisch zu setzen und uns seine Ideen detailliert zu erläutern.”

Was Reisinger offenbar nicht verstanden hat: Ismaik hat klar gesagt, er wolle bis zu 100 Millionen Euro in die Hand nehmen, falls sich 1860 auf e.V.-Seite neu aufstellt. Und es ist nicht davon auszugehen, dass Ismaik Reisinger als Gesprächspartner sieht, nachdem was in all den Jahren passiert ist.

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Umfrage endete am 06.06.2024 19:00 Uhr
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Reisinger, der selbst öffentliche Auftritte vor der Kamera scheut und zuletzt dem Bayerischen Fernsehen ein TV-Interview verwehrt hat, nimmt Ismaiks Video aufs Korn: “Als ich das leicht verschwommene Video zum ersten Mal gesehen hab, war ich fest davon überzeugt, dass es sich um einen durch Künstliche Intelligenz generierten Deep Fake handelt. Eine Satire von Fans. Erst später wurde mir klar, die Bilder sind echt…”