Miki Stevic über seine 1860-Zeit: "Ein Fehler war, dass..."
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 03.04.2024 09:18
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Miki Stevic (54) war Spieler und Sportdirektor bei 1860 München. Wenn man seine Erfolge mit heute vergleicht, kann man mit Fug und Recht behaupten, dass Stevic den Löwen, egal ob als Spieler oder Funktionär durchaus einen Stempel aufgedrückt hat. Als Spieler hat er die Blauen auf Platz zwei in der Bundesliga Richtung Dortmund verlassen, als Sportchef hat er u.a. Gabor Kiraly an die Grünwalder Straße 114 geholt.Jetzt spricht der Serbe, WM-Teilnehmer von 1998, im “Leadertalk” des früheren Kicker-Reporters Mounir Zitouni (u.a. Bayern und 1860) über seine neue Berufung als Spielerberater, aber auch über die Löwen.”Ich schätze und liebe Sechzig-Fans, weil sie zu der Kategorie ‘wahre Fans’ wie etwa in Dresden, bei Fenerbahce Istanbul oder Borussia Dortmund, die ihren Verein lieben und mit ihm leiden. Warum bin ich nach meiner Zeit weggegangen, als mein Vertrag ausgelaufen ist, liegt an meiner Persönlichkeit. Wir waren Sechster. Wenn man sieht, was ist danach trotz vielem Geld geworden, wo und wie 1860 jetzt spielt, dann kann ich sagen: Ja, es war doch eine gute Zeit.”
Einen Irrtum würde Stevic aber heute nicht wiederholen: “Ein Fehler war meiner Meinung nach, das habe ich aber aus Menschlichkeit getan, dass ich Ewald Lienen nach einem Jahr zu Olympiakos Piräus gehen habe lassen.” Seine Begründung: Ewald hat mich gebeten, dass das eine große Chance und ein großer Verein ist. Ewald habe ich als Mensch immer geschätzt. Ich bin fest überzeugt, mit Ewald hätten wir den Aufstieg in die Bundesliga geschafft, weil viele junge Spieler wie Mlapa, Camdal oder Volland da waren, die wären mit Lienen explodiert. Aber leider habe ich Ewald freigelassen.” Zumal er keine richtige Alternative im Ärmel hatte - und so wurde Reiner Maurer wieder Löwen-Trainer, mit dem sich Stevic aber überhaupt nicht arrangieren konnte.
Warum gab’s keine Rückkehr mehr auf den Manager-Stuhl? Stevic: “Viele haben meine Arbeit anerkannt, aber leider nicht alle. Ich habe mich danach nicht mehr beworben, weil ich kein Mensch bin, der immer wieder an die Tür klopft. Ich werde als Visionär sterben.” Ein gespaltenes Verhältnis soll Stevic nach db24-Informationen übrigens azu 1860-Boss Robert Reisinger haben.
Vielleicht ist das der Grund, warum er nie wieder Thema bei 1860 war. Heute wird der abstiegsbedrohte Drittligist vom unerfahrenen Dr. Christian Werner im sportlichen Bereich gelenkt. Eine Perspektive, dass die Löwen irgendwann wieder einmal durchstarten, gibt es bis heute nicht.
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