VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Der Verwaltungrat des TSV 1860 will Vize-Präsident Hans Sitzberger (70) loshaben - wenn’s nötig ist auch mit einer Außerordentlichen Mitgliederversammlung. Die Kampagne ist seit Monaten im Gange. Der Unternehmer überlegt jetzt, einen Anwalt einzuschalten, um seine Reputation zu wahren.

Gleichzeitig schaltet sich in den Machtkampf jetzt auch das BündnisZukunft1860 ein. Die neue Organisation verschickte am Montagabend einen Presseerklärung. Die Meldung im Wortlaut:

Das Bündnis Zukunft 1860 blickt mit großer Sorge auf den eskalierten Streit innerhalb der wichtigsten Führungsgremien unseres Vereins TSV 1860 München. Aufgrund der aktuellen Situation droht dem Verein und allen Beteiligten, dem Verwaltungsrat und Vize-Präsident Hans Sitzberger, eine wochenlange, öffentliche und vereinsschädigende Diskussion.

Daher macht das Bündnis Zukunft 1860 dem Vorsitzenden des Verwaltungsrats, Sascha Königsberg, sowie Vize-Präsident Hans Sitzberger einen Vermittlungsvorschlag. Das Bündnis schlägt vor, schnellstmöglich einen von beiden Seiten unabhängigen Prüfer einzusetzen, der alle Vorwürfe, die im Raum stehen, fachlich und juristisch überprüft, bewertet, und in einem ausführlichen Abschlussbericht zur Verfügung stellt.

Eine solche unabhängige Überprüfung aller Vorgänge erscheint aufgrund der Tragweite der gegenseitigen Vorwürfe zwingend. Zudem kann zumindest während dieser Überprüfung der öffentlich ausgetragene Streit etwas beruhigt werden.

Mit der Prüfung und mit dem Abschlussbericht hätten dann sowohl der Verwaltungsrat als auch Vize-Präsident Hans Sitzberger eine unabhängige Grundlage, um zu entscheiden, wie beide Seiten weiter verfahren wollen.

Sollte der Verwaltungsrat dann eine Außerordentliche Mitgliederversammlung zur Abberufung von Hans Sitzberger durchführen wollen, hätten zudem auch alle dort anwesenden Vereinsmitglieder mit dem Abschlussbericht eine gute und unabhängige Grundlage, sich eine eigene Meinung zu bilden.

Ohne eine solche Untersuchung im Vorfeld wären die Vereinsmitglieder gezwungen, auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung in kurzer Zeit und unter Zeitdruck eine Entscheidung zu treffen, ohne die Möglichkeit, gegenseitige Vorwürfe sachlich überprüfen zu können und die eigene Entscheidung auch eingehend zu überdenken.

Es handelt sich um eine weitreichende Entscheidung, die den Verein schon jetzt in Teilen spaltet. Die persönliche Reputation und Lebensleistung der handelnden Personen auf beiden Seiten, die sich alle über viele Jahre große Verdienste um den Verein erworben haben, steht auf dem Spiel. Deshalb hat das Bündnis Zukunft 1860 die Hoffnung, dass beide Parteien diesem Vorschlag zustimmen.

Das Bündnis Zukunft 1860 ist angetreten, um konstruktiv mitzuhelfen, den Verein inhaltlich und strukturell weiter voranzutreiben. In diesem Fall bringt sich das Bündnis auch bei einem aktuellen Thema ein, da es für den Verein, dessen Zukunft, und die Mitglieder sehr wichtig ist. Dabei bezieht das Bündnis Stellung, aber nicht als Partei, sondern als Vermittler, und als Ideengeber für einen aus Vereinssicht sachlichen und adäquaten Umgang mit dem Thema.