VON OLIVER GRISS

Robert Reisinger, Fußball-Abteilungsleiter und Vorsteher von 18500 Mitgliedern, macht sich große Sorgen um den TSV 1860

dieblaue24: Herr Reisinger, Sie stehen im TSV 1860 der Fußballabteilung vor, mit 18500 Mitgliedern die größten Sparte im Verein: Möglicherweise tritt Präsident Dieter Schneider wegen Unstimmigkeiten mit Investor Hasan Ismaik in dieser Woche zurück. Wie schlimm wäre das für 1860?
ROBERT REISINGER: Ich würds sehr bedauern, wenn unser Präsident zurücktritt. Schneider hat sich in den letzten neun Monaten um den TSV 1860 verdient gemacht - deswegen wäre es ein Unding, wenn er jetzt hinschmeißen würde. Alle Mitglieder und Löwen-Freunde wollen endlich mal Kontinuität in der 1860-Spitze. Und wir sehen Schneider als den Mann, der die Interessen des Vereins vor dem Investor am besten vertreten kann. Er treibt nicht nur die Konsolidierung voran, sondern ist auch der ideale Gegenpol zum neuen Partner. Sechzig braucht einen starken Präsidenten - schon allein wegen Ismaik.
dieblaue24: Wie sehen Sie den Investor?
Ich frage mich: Was hat Ismaik bei 1860 eigentlich vor? Ich hatte gehofft, mit dem Investor wird es besser, nachdem die finanzielle Lage sich entspannt hat, wird eine gemeinsame Basis des Miteinanders gefunden…
dieblaue24: Sie hören sich nicht glücklich an, wenn Sie über den Investor sprechen…
(überlegt): Naja, jetzt ist er da. Wir müssen uns mit ihm zurechtfinden. Als Abteilungsleiter sehe ich in erster Linie den Verein - und eine Win/Win-Situation kann es nur im gemeinsamen Handeln geben. Unter einer Partnerschaft verstehe ich auf alle Fälle etwas anderes.