VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Der Löwe weint. Seit vielen Jahren tritt der Altmeister auf der Stelle - Baustellen überall, nicht nur im künftigen Vereinsheim “Bamboleo”: Die quälende Stadion-Frage, die Sportchef-Suche - und die fiesen Attacken gegen Geschäftsführer Marc Pfeifer, die jetzt in einer Kündigung gipfeln. Immer wieder erreichen uns Leser-Zuschriften, die darin ihr Leid klagen. Auch Heinz Eichinger, Alt-Bürgermeister der Gemeinde Vierkirchen, hat uns geschrieben.

Zunächst Widerspruch zum Kommentar von John Warthof! Seine Aussagen „1860 gehört ins Grünwalder Stadion, ligaunabhängig“, „auch mit dem Grünwalder Stadion kann man Geld verdienen“, „die Fahnen und die Kritik an Hasan Ismaik und Anthony Power sind nicht zu beanstanden“ sowie „viele ganz normale Menschen denken so wie ich“ dürfen nicht unwidersprochen bleiben.

Eine deutliche Mehrheit „ganz normaler Mitglieder“, wollen Bundesliga und nicht „ligaunabhänig“ spielen. Dies ist im heillos veralteten Grünwalder Stadion jedoch völlig absurd. Nachweislich ist mit dem Grünwalder Stadion kein Cent zu verdienen. Ich liebe das Stadion und das Drumherum auch, aber ein Ausbau ist leider völlig illusorisch.
Der Traditionsverein dümpelt seit Jahren dahin, Querelen und Pleiten bestimmen den Profifußball. Für viele in Deutschland eine Lachnummer. Die Marke 1860 wird permanent ramponiert. Danke dem Investor und zahlreichen Sponsoren, die für dieses Theater noch Geld zur Verfügung stellen.

Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Epoche wäre Professionalisierung des Managements und der Infrastruktur. Dies sind Grundvoraussetzungen für einen Erfolg im Profifußball. Der SC Freiburg ist ein gutes Bespiel dafür. Ausgezeichnet vertreten in der DFL und mit einem neuen Stadion ausgestattet. Möglich ist dies nur, wenn alle - Vereinsverantwortliche, zuständige Gremien, Investor, Fans - gemeinsam an einem Strang ziehen und zwar in die gleiche Richtung. 1860 braucht starke Gremien, besetzt mit Leuten, die Profifußball verstehen.

Ein Investor ist von entscheidender Bedeutung, um die Erfüllung von Träumen durch finanzielle Unterstützung in Aussicht zu stellen, ohne größenwahnsinnig zu werden. Plakate und Beleidigungen gegen den Investor sind hier kontraproduktiv, ebenso ein Präsident, der dies duldet sowie spaltet anstatt zu vereinen. Ein gemeinsames Anpacken mit Konzept ist weit und breit nicht zu erkennen. Früher war das komplette Stadion eine Einheit, heute ein zweigeteiltes Lager - schwarz und weiß-blau.

Mit dem Grünwalder Stadion werden die Löwen in absehbarer Zeit mit Sicherheit nicht in der zweithöchsten Klasse spielen, geschweige wieder in der 1. Bundesliga. „Stark wie noch nie“ - das war einmal!

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