VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Wenn der Löwe kommt, dann klingeln die Kassen...

Obwohl der TSV 1860 München nun bereits seit sechs Jahren Drittligist ist, zieht er immer noch gewaltig: Nicht nur im heimischen Grünwalder Stadion, sondern auch in den Auswärtsstadien - und so meldete Sensationsaufsteiger SSV Ulm gestern, dass das Prestige-Duell gegen die Löwen am 3. Oktober im Donaustadion ausverkauft ist. Insgesamt wird die Spielstätte mit 17.000 Fans aus allen Nähten platzen. Offiziell bekam der TSV knapp über 2.000 Tickets für seine Fans. Die Löwen planen auch einen Fanmarsch vom Ulmer Münster ins Stadion. Man darf gespannt sein, wer am Ende den Stimmungsvorteil genießt…

Letztmals standen sich die beiden Vereine übrigens in der Bundesliga-Saison 1999/2000 gegenüber: Der TSV 1860 verlor das Gastspiel am 8. Februar 2000 in Ulm kläglich mit 0:3. Am selben Tag wurde das Techtelmechtel zwischen dem damaligen und inzwischen verstorbenen Sportchef Edgar Geenen und Spielerfrau Angela Häßler von der “AZ” enthüllt - kurze Zeit später musste Geenen den Klub auf Druck des Spielerrats verlassen. Und die Löwen beendeten sofort ihre Krise und schafften am Ende der Saison noch Platz vier für die Champions League-Qualifikation - dank eines überragenden Häßler.

Für den Aufsteiger aus Ulm (mit Ex-U21-Spieler Thomas Wörle als Trainer) ist dies die größte Kulisse seit Oktober 2018, als zum Pokalspiel gegen Fortuna Düsseldorf ebenfalls 17.000 Fans ins Stadion kamen. Zu Bundesliga-Zeiten fasste die Arena 23.000 Zuschauer. Aktuell liegt der Besucherschnitt der Ulmer bei 8.887 pro Spiel.

In der Auswärtsfahrer-Tabelle liegt der TSV 1860 dank der Begeisterung seiner eigenen Fans auf Platz 1 (2.604) - mit großem Vorsprung vor Tabellenführer Dynamo Dresden (2.054) und Preußen Münster (1.683). Mit dem Auswärtsspiel in Ulm wird der Abstand womöglich weiter wachsen.