VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Der passt irgendwie zu 1860…

Löwen-Mitglied Michael Schrodi (46) sorgte für ein Spektakel so kurz vor der Sommerpause im Bundestag.

SPD-Politiker Schrodi soll nach BILD-Informationen aus Präsidiumskreisen einen Schriftführer mit „Wichser“ angepöbelt haben. In Richtung des CDU-Chefs Friedrich Merz (68) und einiger Unions-Abgeordneter feuerte er sinngemäß: „Sie stimmen mit Faschisten und machen die salonfähig.“ Schrodi selbst bestreitet vehement, dass er das Wort “Wichser” benutzt hat.

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas belegte Schrodis Beschimpfungen mit einem Ordnungsgeld in Höhe von 1000 Euro. “Es ist mir wirklich nicht leicht gefallen, aber es hat hier kurz vor der Abstimmung vom Abgeordneten Michael Schrodi einen wirklich derartigen verbalen Angriff auf das Präsidium und auf einzelne Abgeordnete dieses Hauses gegeben, sodass ich das als eine mehr als geringfügige Verletzung der parlamentarischen Ordnung werten muss“, zitierte die “BILD” die Bundestagspräsidentin. Auch Merz platzte der Kragen nach der Pöbel-Attacke. Der CDU-Chef donnerte Richtung SPD: „Soll ich die Zwischenrufe wiederholen, die wir eben in der Pause aus Ihren Reihen gehört haben, an die Adresse unserer Fraktion?“

Was brachte Schrodi aus der Fassung? Schrodi erklärte im Magazin “Stern”, er habe sich geärgert, weil CDU und CSU unterstützt von der AfD Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) ins Plenum hätten zitieren wollen, obwohl der gerade im Bundesrat geredet habe. Schrodis Schilderung: „Ich bin zum Präsidium gegangen und habe dem CDU-Vertreter gesagt: Gemeinsam mit Faschisten einen solchen Popanz zu machen, ist inakzeptabel. Das habe ich auch Herrn Merz und Herrn Dobrindt gesagt“, bestätigte Schrodi dem Stern.

Schrodi, der leidenschaflicher Löwen-Fan ist, aber in seiner Jugend für den FC Bayern gespielt hat, gründete 2022 die “Bundestagslöwen” und ist deren Vorsitzender.