VON MARCO BLANCO UCLES

Der Trainer des TSV 1860 kritisiert öffentlich, dass bei den Giesingern Interna an die Presse weitergegeben wurden…

Bei weitem kein unbekanntes Szenario an der Grünwalder Straße 114. Am Freitagmittag war es wieder einmal soweit. Maurizio Jacobacci zeigte sich verwundert, dass das Interesse der Löwen am Stürmer Shkelqim Demhasaj in der Münchner Medienlandschaft veröffentlicht wurde. Der Italiener erklärte, dass er für sich noch eine Lösung finden müsse, wie er es hinbekommen wird, dass gewisse Dinge nicht öffentlich werden.

Man kann dem 60-Jährigen für dieses Unterfangen nur viel Erfolg wünschen. Blickt Jacobacci in die jüngere Löwen-Vergangenheit, wird er sehen: Seine Vorgänger hatten mit denselben Problemen in München-Giesing zu kämpfen - und zerbrachen teilweise daran. Klub-Ikone Daniel Bierofka gab im November 2019 sogar entnervt auf, trat unter Tränen zurück. Auch sein direkter Nachfolger Michael Köllner tadelte öffentlich immer wieder das Weitergeben von Interna an die Presse.

Nun weiß Jacobacci also nach knapp zehn Wochen im Amt, wie es bei Sechzig manchmal so zugehen kann. Das große, an einem Strang ziehende Konstrukt, das alles gemeinsam für den Erfolg gibt? Zumeist nur eine Illusion. Die Wahrheit sieht anders aus. Der Löwencoach muss nun einen Weg finden, damit umzugehen, dass interne Störfeuer durch bestimmte Aktionen verschiedener Menschen bei 1860 leider auf der Tagesordnung stehen.

Wenn sich bereits der dritte 1860-Trainer in Folge über dieselben Missstände beklagt, kann das kein Zufall mehr sein. Intern müssen sich die Löwen dringend überlegen, ob dieser Weg mit Informationsweitergabe an die Medien der richtige Weg ist. Ansonsten ist klar, was demnächst in einer Pressekonferenz von Sechzigs Übungsleiter wieder aufgelegt wird: Dieselbe Giesinger Schallplatte wie immer.