VON MARCO BLANCO UCLES UND ULI WAGNER (FOTO)

Maurizio Jacobacci hatte am Freitagmittag etwas mitzuteilen bei der Spieltags-Pressekonferenz der Löwen vor dem Gastspiel bei Rot-Weiss Essen (Sonntag, 13 Uhr, db24-Ticker)…

Angesprochen auf die Kaderplanung für die kommende Drittliga-Saison erklärte der 1860-Coach: “Das Schwierige ist, dass ich nicht einmal mit mir selbst im Spiegel sprechen darf, weil alles rauskommt.” Was der 60-Jährige meint: In den Medien waren unter der Woche einige Namen zu lesen, mit denen die Löwen in Kontakt stehen. “Ich weiß nicht, von wo das kommt, wer diese Informationen weitergibt. Nicht viele Leute wissen von diesen Spielern - und trotzdem kommt es raus!”

Konkret meinte Jacobacci das Löwen-Interesse an Stürmer Shkelqim Demhasaj, welches unter der Woche bekannt wurde: “Viele Leute wussten nicht davon, dass ich mit diesem Spieler gesprochen habe. Und trotzdem ist es rausgekommen. Ich bin schon überrascht, dass Namen, die nur wenige intern kannten, rauskommen. Das sind Dinge, die eigentlich aktuell nicht in der Öffentlichkeit sein sollten. Andere Vereine interessieren sich ja auch für diese Spieler. Deswegen wäre es gut, wenn es nicht öffentlich wird, solange nichts konkret ist.” Der Sechzig-Trainer fügte an: “Ich muss noch meine Lösung finden, wie ich das hinkriege.”

Der Löwe und Interna, die an die Öffentlichkeit geraten. Nicht das erste Mal ein Thema in den vergangenen Jahren. Nach rund zweieinhalb Monaten im Amt sprach Jacobacci am Freitagmittag damit das an, was bereits seine Vorgänger Michael Köllner und Daniel Bierofka beklagt hatten: Indiskretion im innersten Kreis des Klubs. So erklärte Köllner beispielsweise im November des Vorjahres: “Insider, die der Presse irgendwelche Informationen durchstecken, sind kein Ruhmesblatt für einen erfolgreichen Verein.”

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Ähnliche Worte fand auch Bierofka wenige Tage vor seinem tränenreichen Rücktritt im November 2019: “Es kommen Informationen aus dem inneren Kreis heraus. Das ist nicht das erste Mal, dass so etwas passiert. Da muss man sich schon einmal überlegen, wie es hier weitergeht. Weil lange schaue ich mir das nicht mehr an, das weiß ich!” Wenige Tage später war Bierofka Geschichte bei 1860.

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