VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Seit 2018 ist Günther Gorenzel Sportlicher Leiter beim TSV 1860 - jetzt kommt er zur Erkenntnis, dass die neue Löwen-Mannschaft eine andere Struktur haben muss: “Wir sind zweimal mit einer spielerisch orientierten Mannschaft um wenige Punkte am Aufstieg vorbeigeschrammt. Nur in dieser Saison hat es nicht konstant genug funktioniert”, erklärte der Österreicher gegenüber dem Münchner Merkur: “Mit Maurizio sind wir uns einig, dass die zukünftige Mannschaft eine klarere Hierarchie haben muss - und dass mehr Ecken und Kanten auf dem Platz stehen müssen.”

Gorenzels späte Erleuchtung! Seit Jahren wird im Umfeld von 1860 kritisiert, dass der Kader zu wenig Persönlichkeit hat - und jetzt ist der 51-Jährige offenbar auch auf diesen Trichter gekommen, nachdem der frühere Bundesligaprofi Sascha Mölders in den letzten sechs Jahren der einzige Spieler war, der kein Mainstream-Löwe war. Mit Abstrichen auch Timo Gebhart, aber der war zu oft verletzt.

Wie der Kader in der neuen Saison aussehen wird, kann Gorenzel noch nicht sagen - auch nicht, ob Marius Wörl und Yannick Deichmann, mit denen 1860 gerne verlängern würde, bleiben. “Was man losgelöst von Yannick und Marius sehen sollte: Wir haben es geschafft, Leandro Morgalla zu binden, Niki Lang und Michi Glück, von dem ich sehr viel halte. Es ist mitnichten so, dass hier alles zusammenbricht.”

Den großen Umbruch wird aber auch Gorenzel nicht aufhalten können - schon allein aus finanziellen Gründen. Sicher ist auch, dass Jo Boyamba den Verein verlassen wird. Trotzdem sieht Gorenzel die Zukunft positiv: “Man muss sich doch nur den Bestandskader anschauen. Ich mache es bewusst so, dass niemals auf einer Position beide Verträge auslaufen. So hast du das Heft des Handelns immer in der Hand…Meine Meinung ist, dass wir zum Zeitpunkt, Ende April, sehr ordentlich dastehen - alles Weitere wird man in den nächsten Wochen sehen. Und final können wir die Dinge ohnehin erst bewerten, wenn die Kaderplanungen aller Drittligavereine abgeschlossen sind.”