VON MARCO BLANCO UCLES, ULI WAGNER UND IMAGO (FOTOS)

Der vergangene Drittliga-Spieltag als Mutmacher für die Löwen?

Die Sechzger konnten beim überzeugenden 3:1-Erfolg in Ingolstadt die 1:4-Niederlage gegen Borussia Dortmund II vergessen machen. Der Gegner am heutigen Samstag im Grünwalder Stadion (14.03 Uhr, db24-Ticker), der VfL Osnabrück, hingegen musste im Aufstiegskampf eine bittere 0:1-Niederlage vor heimischem Publikum gegen Dynamo Dresden hinnehmen.

Dennoch zeigt die Formkurve bei den Niedersachsen deutlich steiler nach oben als die der Löwen. In elf Rückrundenpartien sammelte die Mannschaft von Trainer Tobias Schweinsteiger 23 Punkte - 13 mehr als 1860. Während Sechzig sich vor wenigen Wochen aus dem Aufstiegsrennen verabschieden muss, hat der VfL noch alle Chancen auf die Rückkehr in die Zweite Bundesliga. Die Lila-Weißen reisen mit zwei Zählern Rückstand auf den Relegationsrang in die bayerische Landeshauptstadt, fünf Punkte fehlen zum direkten Aufstiegsrang. Dass die Niederlage gegen Dresden die Euphorie im Osnabrücker Fanlager nicht gebrochen hat, sieht man an der Unterstützung in München: Die Niedersachsen werden von 1.500 Anhängern zu den Sechzgern begleitet.

VfL-Coach Schweinsteiger, der auch Sympathien für 1860 hegt, weiß um die Qualität der Löwen: “Die Löwen haben individuell eine sehr gute Qualität, die sie gerade zu Beginn der Saison gezeigt haben. Sie finden gerade wieder rein, auch wenn die Leistungen schwanken. Wir müssen eine Topleistung zeigen, um etwas mitzunehmen.”

Verzichten muss Osnabrück in Giesing auf gleich drei Stammspieler, die allesamt gegen Dresden ihre fünfte Gelbe Karte gesehen haben und für das Duell bei 1860 ausfallen: Florian Kleinhansl, Sven Köhler und Erik Engelhardt. Schweinsteiger sieht die positiven Dinge, die diese Ausfälle mit sich bringen: “Es ist eine Chance, dass wir nicht so berechenbar sind, vielleicht auch etwas an der Grundordnung ändern können.” Statt des üblichen 4-3-3-Systems brachte Schweinsteiger auch ein 4-4-2 mit Raute sowie ein 3-5-2 ins Gespräch. Es bleibt abzuwarten, für welche Formation sich der Oberbayer letztlich entscheiden wird.

Auf einen Osnabrücker werden die Löwenfans ganz besonders ein Auge werfen: Noel Niemann. Der 23-jährige Flügelstürmer spielte von 2017 bis 2020 an der Grünwalder Straße, schaffte bei 1860 unter Daniel Bierofka sein Profi-Debüt. “Es ist viel Vorfreude dabei. Ich bin dort geboren und aufgewachsen”, sagte Niemann gegenüber “VFL-TV”. In Osnabrück ist Niemann gesetzt, kommt in dieser Saison in 24 Einsätzen auf einen Treffer sowie neun Vorlagen.

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Revanche nehmen wollen Niemann und seine Kollegen für das Hinspiel Mitte Oktober. Damals war der Löwe noch eine Spitzenmannschaft der Dritten Liga und gastierte beim kriselnden VfL an der Bremer Brücke. Die Osnabrücker dominierten 1860 eigentlich über die komplette Spielzeit, vergaben eine Großzahl an besten Chancen. Die drei Punkte entführten an diesem Tag die unheimlich effizienten Sechzger, es trafen Jesper Verlaat und Meris Skenderovic zum 2:0-Auswärtssieg.

So könnte Osnabrück auflaufen: Kühn - Gyamfi, Traoré, Rorig, Beermann, Chato, Kunze, Tesche, Simakala, Higl, Niemann.