VON MARCO BLANCO UCLES UND IMAGO (FOTO)

In der 85. Minute herrschte am Montagabend beim 3:1-Sieg des TSV 1860 in Ingolstadt große Aufregung im Löwen-Strafraum…

Was war passiert? Ingolstadts Calvin Brackelmann - bereits gelb-verwarnt - erreichte den Ball nicht mehr, zog jedoch nicht zurück und traf Sechzig-Schlussmann Marco Hiller an den Händen. Während sich Hiller vor Schmerzen am Boden krümmte, schubsten mehrere Löwen Brackelmann zur Seite, stellten ihn zur Rede. Schiedsrichter Benjamin Cortus - db24-Note 5 - eilte herbei und schlichtete. Zur Überraschung vieler gab es für Brackelmann jedoch keinerlei Konsequenzen.

Für das Online-Portal “liga3-online.de” analysiert Ex-FIFA-Schiedsrichter Babak Rafati jede Woche die strittigen Szenen der Dritten Liga. Der 52-Jährige hat eine klare Meinung zu der Aktion gegen Hiller: Brackelmann hätte vom Platz fliegen müssen!

Die Erklärung im Wortlaut:

“Brackelmann will den Ball gegen den Verteidiger behaupten und sieht sicherlich nicht, dass zudem der Keeper herauskommt. Als er zum Ball will, tritt er dem Keeper auf die Hände, was schmerzvoll für Hiller ausgeht. Sicherlich kann man Brackelmann keine Absicht unterstellen, allerdings ist das ein rücksichtsloses Einsteigen, bei dem der Angreifer die Folgen für den Gegner außer Acht lässt. Ein solches Vergehen ist mit einer Verwarnung zu ahnden. Eine Fehlentscheidung, diese gelbe Karte nicht zu zeigen. Wäre der Treffer gegen den Kopf geschehen, wäre sogar die rote Karte die logische Konsequenz.”