VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Der 9. März 2004, heute vor 19 Jahren, war ein geschichtsträchtiger Tag für den TSV 1860 - im negativen Sinne: Kult-Präsident Karl-Heinz Wildmoser wird verhaftet - Schmiergeldskandal rund um die Allianz Arena! Dieser Tag veränderte den TSV - grundlegend.

Von diesem Erdbeben haben sich die Löwen bis heute nicht erholt: Statt Klassenkampf in der Bundesliga heißt es tristes Drittliga-Mittelmaß.

Es war einer der größten Fußball-Skandale seit Jahrzehnten. 21 Staatsanwälte, 30 Steuerfahnder und 70 Kriminalbeamte waren im Einsatz, beschlagnahmen Ordner und Computer in der 1860-Geschäftsstelle. Die Grünwalder Straße 114 wurde abgesperrt.

Der Vorwurf gegen die Löwen-Bosse: Bestechlichkeit, Steuerhinterziehung, Veruntreuung. Im Rahmen des Baus der Allianz Arena sollen 2,8 Millionen Schmiergelder an die Wildmosers geflossen sein.

Am Nachmittag ergeht Haftbefehl gegen den Löwen-Boss und seinen Sohn. Der alte Wildmoser sitzt drei Tage in U-Haft in Stadelheim. Am 15. März, nur wenige Tage später, wird der Druck bei 1860 für den Großgastronom zu groß. Er muss zurücktreten. Davon hat sich Wildmoser nie wieder erholt. 2010 starb er im Alter von 71 Jahren viel zu früh im Krankenhaus Rechts der Isar.

Die Löwen haben seitdem keinen besseren Präsidenten mehr gefunden als Wildmoser. Keiner konnte ihm auch nur annähernd das Wasser reichen. Bis heute.