VON OLIVER GRISS

Der Mediziner Thomas Schummer aus Mainburg rückte 2019 in den Mittelpunkt, als er bei der Mitgliederversammlung 2019 sich getraut hat, die Missstände beim TSV 1860 anzusprechen. Er wurde zitternd von Sicherheitsleuten aus der Halle gebracht. Danach wurden obendrein seine Google-Bewertungen manipuliert. Jetzt kündigt Schummer samt Familie die Mitgliedschaft bei den Löwen. Sein Facebook-Statement unter dem Titel “Das Ende einer Löwenära” von Dienstagnachmittag:

Meine Familie und ich haben nach fast 30 Jahren die Mitgliedschaft beim TSV 1860 München gekündigt. Damals 2019 habe ich alles versucht, eine parlamentarische Mehrheit gegen die Strippenzieher im e.V. zu mobilisieren. Es ist mir nicht gelungen. Statt dessen schlugen mir nur Hass und Beleidigung entgegen, wie es in diesem Ausmaß nur von einer Sekte kommen kann, die es schon als Gotteslästerung empfindet, wenn man deren Guru nur sachlich kritisiert. Ich bin dennoch Mitglied geblieben. Jetzt aber sehe ich für mich keine Möglichkeit mehr, innerhalb des Vereins etwas zu verändern.

Der gewiss nicht fehlerfreie Investor Ismaik hat sich bereits 2011 den Hass gewisser Leute schon allein dadurch zugezogen, dass er mit seinem Einstieg deren Insolvenzplan zunichte gemacht hat. Solange im Verein Leute an der Macht sind, die diesen Hass offen ausleben, die sich brüsten, beim Abstieg 2017 gejubelt zu haben, die ihre Solidarität mit zündelnden Hass-Plakat-Schwenkern offen demonstrieren, weil nur die es sind, deren Stimmen sie an der Macht halten, solange ein Präsident vorsitzt, dem „der Profifußball am Arsch vorbeigeht“ (Zitat), solange wird es keinen Erfolg geben. Erfolg ist ganz offensichtlich nicht gewollt; denn er würde über kurz oder lang die biergeschwängerte Idylle rund um die Stadionruine beenden und womöglich gar den Investor belohnen.

1860 steigt wieder nicht in die Zweite Liga auf: Ist der Reisinger-Weg bei 1860 noch der richtige?

Umfrage endete am 19.03.2023 00:00 Uhr
Nein!
86% (11493)
Ja!
14% (1923)

Teilnehmer: 13416

Es zieht sich wie ein roter Faden durch die letzten Jahre: Sobald Ismaiks Investment Erfolg droht, kommen sofort aus dem Hinterhalt Störfeuer, zum Beispiel 2017 nach dem gewonnenen Spiel in Dresden, das Bierofka-Mobbing und jetzt die offensichtlich genauso erfolgreichen Intrigen gegen alle absolut realistisch gewesenen Aufstiegsambitionen. Das eigentliche Ziel, nämlich Insolvenz, um den Investor loszuwerden, wird dieser nicht zulassen. Groß investieren wird er erst einmal auch nicht mehr, was ich verstehen kann angesichts des ihm entgegenwehenden Hasses. Investoren und Sponsoren braucht man im Profifußball, auch in Liga Vier. Ohne externe Unterstützung drohen Spiele auf Bezirkssportanlagen. Ich bin gespannt, wie lange die Sponsoren dieses Spiel noch mitmachen.

Als Fan des Profifußballs wird man seit Jahren nur für dumm verkauft. Unser Mitgliedsbeitrag wird dafür künftig nicht mehr zur Verfügung stehen.

Seit nunmehr 63 Jahren bin ich Löwenfan und werde es auch bleiben, aber zu meiner Selbstachtung werde ich erst wieder Mitglied, wenn alle an einem Strang ziehen sollten. Augsburg, Freiburg und Union sind Beispiele dafür, was man mit Einigkeit alles erreichen kann. Werde ich das noch erleben? Vielleicht könnte eine Austrittswelle etwas bewirken.

Thomas Schummer

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