VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Zwischen heute und unserem letzten Kontakt liegen stolze 17 Jahre. Damals verließ Remo Meyer (42) den TSV 1860 in Richtung Red Bull Salzburg - seit sechs Jahren ist der Schweizer erfolgreicher Sportchef beim Erstligisten FC Luzern. Erst am Sonntag hat sein Klub Grasshopper Zürich mit 1:0 besiegt - Platz vier!

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Trotz dieser langen Funkstille ist das Telefonat mit Meyer sofort vertraulich. “Ich verfolge 1860 immer noch - meistens über db24”, sagt Meyer: “Dieser Verein ist in meinem Herzen tief verwurzelt. Ich hatte bei den Löwen eine sehr schöne Zeit mit dem Höhepunkt Bundesliga. Ich durfte insgesamt vier Jahre mitmachen. Fast alle meine Kinder sind in München geboren - diese Stadt und dieser Verein werden immer eine große Rolle in meinem Leben spielen. Ich hoffe, dass 1860 einen Schritt nach vorne macht. Der Klub und die Fans haben das verdient.”

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Und Meyer weiß natürlich auch, warum wir ihn kontaktiert haben - wegen Maurizio Jacobacci, dem früheren Schweizer Erstliga-Trainer. “So viel kann ich über ihn aber gar nicht sagen”, erklärt Meyer gegenüber db24, “aber Jacobacci hat beispielsweise bei Schaffhausen und Kriens mit kleinen Etats sehr gute Arbeit geleistet. Er ist ein sehr akribischer und emotionaler Trainer mit dem Hang zum Detail. Er legt auch sehr viel Wert auf Stabilität. Ich wünsche Jacobacci viel Glück bei 1860.”

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Von 2002 bis 2006 spielte Meyer an der Grünwalder Straße 114 und absolvierte in dieser Zeit 99 Pflichtspiele und erzielte dabei vier Tore. Sein schwärzester Moment mit 1860 war der Bundesliga-Abstieg 2004. Aus seiner Zeit bei den Löwen hat er nur noch mit Roman Tyce, Harald Cerny und Marcel Schäfer zu tun - mit den anderen Weggefährten ist der Kontakt abgebrochen.

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Mit dem FC Luzern blickt Meyer nach oben. “Ich hoffe, dass wir bis zum Schluß ein ordentliches Wörtchen um Platz zwei mitreden können. Wir sind schon ein Verein mit Ambitionen. Am Wochenende haben wir ein wegweisendes Spiel gegen den FC Basel - das entscheidet, in welche Richtung es geht.” Dass Meyer nun Sportlicher Leiter in Luzern ist, war nicht geplant. “Das ist schon ein bisschen Zufall”, gesteht der sympathische Ex-Löwe: Ich war nach meiner Karriere sieben Jahre weg aus dem Fußball, habe für eine Edelmetallfirma im Finanzbereich gearbeitet.” Doch genau das hilft ihm jetzt, mit dem vorhandenen Budget zu jonglieren.

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