VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

60 Minuten Sechzig - die Insta-Show von db24: Fans diskutieren mit uns regelmässig über die Löwen.

Am Samstagabend waren in der Spitze wieder über 300 User online - und überraschenderweise loggte sich auch Helmut Pestinger ein.

Der frühere Fußball-Abteilungsleiter (2013 bis 2015) wollte etwas loswerden, was ihm schon seit vielen Jahren auf dem Herzen liegt. Er war Nachfolger von Robert Reisinger - und Vorgänger von Roman Beer. “Ich habe drei Jahre die Entwicklung mitgemacht, aber zu spät gespannt, wie die Intrigen da laufen. Und die Intrigen sind sogar noch schlimmer geworden - und das Resultat sieht man ja heute, wo wir stehen. Es ist wirklich beschämend…Ich habe die vielen Falschspieler in diesem Verein unterschätzt”, erklärte das 1860-Lebensmitglied, das kürzlich seinen 70. Geburtstag gefeiert hat. “Ich wurde von Roman Beer hinterrücks aus meinem Posten getrieben.”

Hat man bei 1860 das Interesse, dass der Profifußball erfolgreich wird? “Nein”, behauptet Pestinger: “Für die zählt nur, dass sie in Giesing bleiben können. Die wollen den Erfolg gar nicht. Man sieht es ja daran, dass sie alles dafür tun, dass wir nicht erfolgreich Fußball spielen in der Dritten Liga.” Seine Begründung: “Ich mache das daran fest, dass man den Trainer Köllner entlassen hat. Der Mann hat was bewirkt, er wollte aufsteigen. Man hat ihm den Erfolg bereits im Vorfeld nicht gegönnt…Köllner wurde einigen zu mächtig.”

Pestingers Meinung zu Präsident Reisinger ist eindeutig: “Ich hatte ihm einmal die Hand gegeben - und wurde dann sehr abfällig von ihm behandelt. Ich hatte den Kontakt gesucht. Er hat mich herablassend behandelt, nachcdem ich das Gespräch gesucht hatte. Er war sehr arrogant und höchnäsig. Er war im Vorfeld von Roman Beer informiert, wer ich bin. Und das war der Grund: Ich wollte grundlegend was verändern. Wir hatten damals noch in der Allianz Arena gespielt. Da waren ein paar Sachen, die mir nicht gefallen haben, die in seine Amtszeit gefallen sind. Ich habe die intern auch angesprochen und gespannt, ich trete da irgendwo wohin, was manchen nicht passt.” Über die Details wolle er nicht reden. “Ich werde kein Fass aufmachen. Das würde uns mehr schaden, als es uns in der jetzigen Situation hilft.”

Ist die Löwen-Führung amateurhaft?

Umfrage endete am 09.03.2023 09:00 Uhr
Ja!
92% (13907)
Nein!
8% (1178)

Teilnehmer: 15085


Ist Reisinger der richtige Präsident für 1860? “Nein - eindeutig nein”, erklärte der frühere Finanzchef des BLSV: “Ich begründe es damit, dass ich verschiedene Aussagen, die er als Präsident verlauten lässt, nicht im Sinne des TSV 1860 München sein können: Das fängt mit der Stadion-Frage an, wie ich mit dem Investor umgehe - und es geht weiter, was wir für Strafen bezahlen. Das wäre für mich seine Aufgabe, das zu unterbinden.”

Pestinger wünscht sich eine Opposition bei 1860, weiß aber, dass dies kein leichtes Unterfangen wird: “Es muss einer aus der alten Garde sein, der das Heft in die Hand nimmt, der bei den Fans anerkannt ist. Wenn das wäre, der Zulauf der Fans wäre den Leuten gewiss.”