VON MARCO BLANCO UCLES UND ULI WAGNER (FOTO)

Der Bann ist gebrochen…

595 elend lange Minuten - für einen Stürmer eine gefühlte Ewigkeit - musste Fynn Lakenmacher auf einen Treffer in der Dritten Liga warten. Am vergangenen Samstag dann ließ sich der 22-Jährige in der siebten Spielminute nach einem Zwickauer Abwehrfehler nicht lange bitten und versenkte den Ball aus wenigen Meter sehenswert zum 2:0 im gegnerischen Gehäuse.

Bereits beim 1:0 der Löwen nach 28 Sekunden war der bullige Angreifer, der den Vorzug vor Marcel Bär erhalten hatte, entscheidend beteiligt. Seinen butterweichen Chipball in die Mitte verwertete Winter-Neuzugang Raphael Holzhauser mit dem Kopf zur frühen Führung für 1860. Wenigen Minuten später dann schlug Lakenmacher selbst zu - sein erstes Tor seit dem 16. September, als der junge Stürmer Aue beim 3:1-Sieg mit einem Dreierpack quasi im Alleingang ohne Punkte ins Erzgebirge zurückschickte.

Demenstprechend groß war die Erleichterung Lakenmachers nach der Partie: “Als Stürmer tut es immer gut, Tore zu schießen. Deswegen war es auch für mich eine Erlösung.” Der mit sieben Treffer beste Torschütze der Löwen schob hinterher: “Daran will ich jetzt anknüpfen und weitermachen!” Eine Kampfansage, die verdeutlicht, dass der Heimsieg gegen Zwickau die Rangordnung im Löwen-Sturm durchaus etwas durcheinandergewirbelt hat.

Denn der eigentlich gesetzte Bär findet nach seinem Mittelfußbruch einfach noch nicht wirklich in die Spur, wirkt nicht eingebunden in das Löwenspiel und wartet seit seiner Rückkehr im Oktober noch immer auf ein Tor in der Dritten Liga. Der 30-Jährige muss sich strecken, um Lakenmacher vor dem Hit gegen Dresden (Montag, 19 Uhr, db24-Ticker) wieder aus der Startformation zu verdrängen.

Der dritte Angreifer im Bunde, Meris Skenderovic, musste gegen Zwickau komplett von draußen zuschauen. Er konnte beim Jahres-Auftakt in Mannheim (1:3) auf ungewohnter Rechtsaußen-Position nicht überzeugen. Abschreiben sollte man den 24-Jährigen jedoch keinesfalls. Er hat bereits bewiesen, dass er einen Torriecher besitzt, traf viermal in dieser Saison. Michael Köllner hat in den kommenden Wochen die Qual der Wahl im Löwen-Angriff. Genauso muss es sein bei einer Mannschaft, die von sich selbst erwartet, ein großes Wort im Aufstiegskampf mitzureden.