VON MARCO BLANCO UCLES UND IMAGO (FOTOS)

Die Dritte Liga und ihr enger Aufstiegskampf - das hat Tradition.

Auch in dieser Saison geht es wieder heiß zu an der Tabellenspitze. Bis auf Tabellenführer Elversberg - 41 Zähler derzeit - konnte sich bislang kein Team entscheidend absetzen. Dahinter ist das Feld eng beisammen. Den Zweitplatzierten Wiesbaden und die auf Rang sieben liegenden Mannheimer trennen gerade einmal fünf Zähler. Bezeichnend: Am vergangenen Spieltag gelang lediglich einer Top-Sechs-Mannschaft ein Sieg, alle anderen ließen Federn - so auch der Löwe beim kläglichen 1:3 in Mannheim.

Für Löwen-Coach Michael Köllner kommt die Ausgeglichenheit der Liga alles andere als überraschend: “Das ist die Dritte Liga, so wie jedes Jahr.” Der zuletzt in die Kritik geratene Sechzig-Trainer weiter: “Es ist unheimlich schwierig in dieser Liga Spiele zu gewinnen, du darfst die Nerven nicht verlieren.” Zur Erinnerung: Obwohl der Löwe aus den vergangenen fünf Partien lediglich einen Zähler holen konnte, liegt 1860 “nur” drei Zähler hinter dem Relegationsplatz und vier Punkte hinter dem ersten direkten Aufstiegsrang.

Der Start in das neue Jahr hat gezeigt: Leicht wird es für keine Mannschaft, sich durchzusetzen. Auch andere Teams als die Löwen haben mit Problemen zu kämpfen. Wir blicken auf die weiteren Aufstiegsfavoriten in der Dritten Liga:

SV Elversberg (1./41 Punkte): Die Sensations-Spitzenreiter aus dem Saarland bekamen zum Jahres-Auftakt ihre Grenzen aufgezeigt - verdiente 0:1-Niederlage in Wiesbaden. Inwiefern das die SVE aus dem Konzept bringen wird, bleibt abzuwarten. Positiv: Unter der Woche verlängerte Elversberg den Vertrag mit Erfolgstrainer Horst Steffen bis 2026 und erstickte damit mögliche aufkeimende Unruhe im Klub bereits im Keim. Am Wochenende (Samstag, 14 Uhr) wartet auf Steffen und sein Team bereits der nächste absolute Härtetest: Dann gastiert der Tabellenfünfte aus Ingolstadt im Saarland. Setzt bei einer erneuten Niederlage das Nervenflattern bei der SVE ein?

Wehen Wiesbaden (2./34 Punkte): Fulminanter Jahres-Auftakt, den Spitzenreiter in die Knie gezwungen sowie der Sprung auf einen direkten Aufstiegsplatz. Mit dem 1:0-Erfolg gegen die SV Elversberg untermauerte Wehen Wiesbaden seine Ambitionen auf den Zweitliga-Aufstieg eindrucksvoll. Im Gegensatz zu stets unruhigen Klubs wie Saarbrücken, Dresden und den Löwen kann in Wiesbaden verhältnismäßig ruhig gearbeitet werden. Der Spielplan meint es zudem in den kommenden Wochen gut mit den Hessen: Gegen Halle, BVB II, Köln, Bayreuth und Aue kann sich Wehen von der strauchelnden Konkurrenz absetzen. Ein ganz heißes Eisen im Aufstiegskampf.

1. FC Saarbrücken (3./33 Punkte): Herbe Bruchlandung für die Saarländer ins neue Jahr: Durch das enttäuschende 2:3 gegen Duisburg musste man den vor der Winterpause hart erkämpften direkten Aufstiegsplatz sofort wieder an Wiesbaden abtreten. FCS-Coach Rüdiger Ziehl bemüht sich darum, die Niederlage nicht zu hoch zu hängen: “Ich möchte nicht nach einem Spiel, das mit Sicherheit nicht gut war, gleich alles über den Haufen werfen und alles schlechtreden.” Klar ist: Geht auch der zweite Auftritt im neuen Jahr (Freitagabend in Köln) in die Hose, könnte es schnell ungemütlich werden beim FCS. Das weiß Ziehl nur zu genau: Schließlich entließ er im Herbst noch als Manager den damaligen Coach Uwe Koschinat. Saarbrücken will hoch - ohne Wenn und Aber. Druck, der für die Mannschaft im Aufstiegsrennen durchaus zum Stolperstein werden könnte.