VON MARCO BLANCO UCLES

Löwen-Fan zu sein ist dieser Tage - wieder einmal - nicht leicht…

Auf dem Platz setzte sich die sportliche Krise aus dem Herbst trotz fast neunwöchiger Winterpause beim 1:3-Offenbarungseid in Mannheim nahtlos fort. Aus den letzten fünf Partien holte 1860 einen Punkt - die Bilanz eines Absteigers. Und auch abseits des grünen Rasens war beim Löwen in den letzten Tagen wieder einmal einiges geboten. Vorkomnisse, die Außenstehende sicherlich nicht zu der Meinung gebracht haben, dass beim TSV 1860 die Kompetenzen klar geklärt sind.

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Seit Dienstag ist klar: Michael Köllner sitzt auch gegen den FSV Zwickau (Samstag, 14 Uhr, db24-Ticker) auf der Löwen-Bank. Das gab der Verein in einer Stellungnahme vor zwei Tagen bekannt. Als Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik am Sonntag nach einem Treffen mit Marc Pfeifer, Günther Groenzel, Michael Köllner, Anthony Power und Saki Stimoniaris auf seinem Facebook-Kanal zum Zusammenhalt aufrief - und damit nichts anderes machte als seine e.V.-Kollegen ein paar Tage zuvor im Trainingslager in Belek plus Erinnerungsfoto, inklusive Sponsorenplatzierungen von Hauptsponsor “Die Bayerische” sowie “AHD Sitzberger” - wurde das von einigen im Löwen-Kosmos falsch aufgefasst, unter anderem von einer großen Münchner Tageszeitung. Denn der Jordanier hatte keineswegs geschrieben: ´Ich habe entschieden: Michael Köllner bleibt unser Trainer!´

Selbst wenn Ismaik das möglicherweise gerne entschieden hätte, weil er Trainer Köllner als Gesicht von 1860 und Mensch schätzt: Er kann es gar nicht - die 50+1-Regel macht das unmöglich. Über die Position des Trainers kann einzig und allein die Geschäftsführung entscheiden. Das scheint nicht allen im nervösen 1860-Umfeld bekannt zu sein. Deswegen reagierten die Löwen-Verantwortlichen mit einer Stellungnahme - wenn auch reichlich spät.

Da war die Geschichte vom Allein-Entscheider Ismaik bereits in aller Munde. Anders als bei den Gerüchten um einen möglichen Punktabzug im Zuge des Lizenzierungsverfahren im Dezember, reagierte 1860 dieses Mal nicht sofort, sondern fast zwei Tage nach dem Ismaik-Post und sogar erst drei Tage nach dem Mannheim-Spiel. Zu spät. Auch wenn das Prinzip des TSV 1860, nicht auf jedes in den Medien oder Fanforen kursierendes Gerücht einzugehen, durchaus Sinn macht: Wenn Unwahrheiten im Umlauf sind, muss der Klub reagieren. Und zwar umgehend. Zum Wohle des Vereins.