VON OLIVER GRISS

Ist bei 1860 die 50+1-Regel ausgehebelt worden?

Glaubt man Löwen-Reporter Uli Kellner, der regelmässig den “Münchner Merkur”, die “tz” und den “Kicker” bedient, dann hat 1860-Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik in der Trainer-Frage plötzlich die Hosen an der Grünwalder Straße 114 an.

Der Schwabe schrieb nach Ismaiks Kurzbesuch mit Treffen der Geschäftsführung und Trainer Michael Köllner: “Investor sagt, wo’s langgeht.” Und: “Sonntagmittag sah es kurz so aus, als müsse Köllner um seinen Job bangen - weil sich die Gesellschafter in der Trainerfrage uneinig sind. Aber der Coach hat vorerst nichts zu befürchten, die HAM-Seite bereitet weiter einen kritikfesten Rettungsschirm über dem intern angezählten Trainer aus. Am Ende, nach einem Treffen mit Ismaik stand fest: Trainer Köllner bleibt!”

Die Darstellung ist falsch! Ismaik hatte nach dem Treffen im “Mandarin Oriental” via Facebook ausschließlich zur Geschlossenheit und Gemeinsamkeit aufgerufen - und nichts anderes gesagt, als Ober-Löwe Robert Reisinger seit Jahren immer wieder predigt: Ein ständiges Köpferollen werde es unter ihm bei 1860 nicht mehr geben. Eine durchaus vernünftige Sichtweise von Reisinger.

Und außerdem: Der Trainer wird grundsätzlich von der Geschäftsführung entlassen, also direkt von Marc Pfeifer und Günther Gorenzel - das sind prinzipiell die Regularien. Oder: Der e.V. kann - anders als Ismaik - die Geschäftsführung anweisen, den Trainer zu beurlauben. Die Frage ist nur: Hat 1860 die finanzielle Power, um diesen Schritt zu gehen? Vor einiger Zeit wollte man noch mit Köllner verlängern…

Etwas anders gestalten sich Personalfragen auf Geschäftsführer-Ebene bei 1860: Dort entscheidet der Beirat - mit jeweils zwei Vertretern von HAM und dem e.V. Kommt es zu einer Pattsituation, könnte der e.V. 50+1 ziehen - wie seinerzeit bei den beiden Geschäftsführern Markus Fauser und Michael Scharold.

Alle anderen Darstellungen sind Giesinger Märchen…