VON MARCO BLAMCO UCLES UND STEFAN MATZKE (FOTO)

Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive Meisterschaften - das ist bekannt. Mit 20 Gegentoren in 17 Partien kann der Löwe nur bedingt zufrieden sein mit seiner Abwehrleistung in dieser Drittliga-Spielzeit. Zum Vergleich: Spitzenreiter Elversberg musste nur 13 Gegentreffer schlucken, Saarbrücken und Ingolstadt derer 14.

Ein Problem bei Sechzig: Es fehlt die Eingespieltheit im Abwehrverbund. Neun (!) verschiedene Viererketten schickte Trainer Michael Köllner in der bisherigen Drittliga-Spielzeit auf den Rasen. Zehn unterschiedliche Spieler standen in dieser Saison als Teil der Löwen-Viererkette in der Startelf: Leandro Morgalla, Jesper Verlaat, Semi Belkahia, Niklas Lang, Yannick Deichmann, Christopher Lannert, Phillipp Steinhart, Fabian Greilinger, Erik Tallig und Marius Willsch.

Verletzungen, Leistungstiefs, Rotation. Die Gründe für das häufige Wechselspielchen im Abwehrverbund sind vielfältig. Die Viererkette Lannert-Verlaat-Morgalla-Steinhart war die häufigste Konstellation in dieser Saison - füfnmal startete der Löwe mit diesem Personal. Und das keinesfalls erfolgslos: In den fünf Partien musste Keeper Marco Hiller gerade einmal drei Gegentreffer schlucken. Eine Möglichkeit für den richtungsweisenden Start bei Waldhof Mannheim (14. Januar, 14 Uhr, db24-Ticker)? Wir haben einmal die verschiedenen Möglichkeiten für Köllners Viererkette aufgezeigt:

Die routinierte Variante: Deichmann-Verlaat-Morgalla-Steinhart

Eine der Erkenntnise der bisherigen Vorbereitung: Köllner will Deichmann wieder dauerhaft als Rechtsverteidiger einsetzen. Munter wechselte sich dieser mit Lannert auf dieser Position ab. Momentan liegen sie in etwa gleich auf. Deichmann ist jedoch der routiniertere von beiden, etwas konstanter in seinen Leistungen. Gepaart mit der Erfahrung von Ersatz-Kapitän Steinhart sowie Abwehrboss Verlaat wäre diese Variante sicherlich eine mit viel Routine - kann nicht schaden im stimmungsvollen Manneimer Stadion.

Deichmann UND Lannert statt Deichmann oder Lannert: Deichmann-Verlaat-Morgalla-Lannert

Wenn sowohl Deichmann als auch Lannert sich in guter Form befinden, wäre es schon fast fatal, einen von ihnen auf die Bank zu setzen. Bei der Verpflichtung Lannerts im Sommer wurde hervorgehoben, dass der 24-Jährige sowohl auf der rechten als auch auf der linken Abwehrseite eingesetzt werden kann. Einzig: Bei den Löwen spielte diese Überlegung bislang überhaupt keine Rolle. Vielleicht, weil Trainer Köllner auf dieser Position zwingend einen Linksfuß haben möchte? Lannert zumindest einmal im Training links hinten auszuprobieren, wäre eine weitere Möglichkeit für den Löwen-Dompteur.

Fünferkette defensiv: Lannert-Morgalla-Verlaat-Belkahia-Greilinger/Steinhart

Die Dreier- beziehungsweise Fünferkette ist umstritten, der Löwen-Kader wäre jedoch wie maßgeschneidert dafür. Mit Verlaat, Morgalla und Belkahia hat man drei Innenverteidiger auf sehr gutem Drittliga-Niveau, die den Spielaufbau beherrschen. Über Außen hätte man zudem mit Lannert und Greilinger zwei Spieler, die extreme Wucht nach vorne mitbringen und Offensiv-Gene in sich tragen. Auf links wäre auch Steinhart eine Option mit seinen starken Flanken.

Fünferkette offensiv: Boyamba-Morgalla-Verlaat-Belkahia-Vrenezi

Was auf den ersten Blick in der Theorie vielleicht etwas sehr weit hergeholt klingt, würde in der Praxis eine sinnvolle Option darstellen. Dass eigentlich offensiv agierende Flügelspieler in der Fünferkette eine Waffe sein können, ist nicht erst seit den überragenden Vorstellungen eines Filip Kostic bei Eintracht Frankfurt bekannt. Gerade gegen tiefstehende Gegner, auf die der Löwe in der Dritten Liga häufig trifft, könnte man mit Jo Boyamba und Albion Vrenezi über die Außenbahnen für Furore sorgen.