Ismaik findet deutliche Worte zu erneutem DFB-Desaster: "An den großen Ligen Europas orientieren - auch in Sachen 50+1-Regel!"
- VON MARCO BLANCO UCLES UND IMAGO (FOTO)
- 02.12.2022 13:23
- 157 Kommentare
VON MARCO BLANCO UCLES UND IMAGO (FOTO)
Der deutsche Fußball hat den Anschluss an die absolute Weltspitze verloren…
Nach dem peinlichen Vorrunden-Aus bei der WM 2018 sowie dem frühen Ausscheiden bei der Europameisterschaft vergangenes Jahr ist die DFB-Elf auch bei der Winter-WM in Katar krachend gescheitert - Aus in der Gruppenphase! Nix wird´s mit dem Traum vom fünften Stern, mit dem man mit WM-Rekordsieger Brasilien gleichgezogen wäre.
Auch in Abu Dhabi wurde das Ausscheiden der DFB-Elf mit Bedauern aufgenommen. Löwen-Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik drückte die Daumen für das deutsche Team - vergeblich. Auf seinem Instagram-Kanal brachte der 45-Jährige in einem Text seine Enttäuschung zum Ausdruck - und erklärt, was aus seiner Sicht im deutschen Fußball seit vielen Jahren schief läuft.
Aus Ismaiks Sicht müssen sich in Deutschland einige grundlegende Dinge ändern, damit die Nationalmannschaft in Zukunft wieder um die großen Titel mitspielen kann. Neben dem Überdenken der eigenen Nachwuchsarbeit gehört für den Jordanier auch die Orientierung an den großen Ligen Europas - wie beispielsweise England - dazu. Die in Deutschland viel diskutierte und in anderen Ländern nicht existente 50+1-Regel müsse laut Ismaik ebenfalls überdacht werden.
Die Ismaik-Mitteilung im Wortlaut:
*Liebe Löwen,
ich spüre seit jeher eine große Verbundenheit mit Deutschland, nicht erst seit meinem Einstieg beim TSV 1860 München im Jahre 2011. Deshalb habe ich bis zur letzten Sekunde gehofft, dass der deutschen Nationalmannschaft das erneute WM-Scheitern nach der Vorrunde erspart bleibt. Leider ist es anders gekommen. Ich bedauere dies sehr, denn eine WM in den K.o.-Spielen ohne Deutschland ist eben nur halb so interessant.
Doch wenn der DFB in der Analyse ehrlich zu sich selbst ist, ist die Entwicklung seit Jahren rückläufig. Man ruht sich auf den Erfolgen der Vergangenheit aus, während andere Nationen kontinuierlich aufholen. Die Mentalität und die Gier, die Deutschland als Turniermannschaft einst ausgezeichnet haben, sind aus meiner Sicht verflogen.
Ich wünsche dem deutschen Fußball, dass er sich reformiert und offen für neue Wege ist. Dazu gehört auch, dass man nicht nur die eigene Nachwuchsarbeit überdenkt, sondern in Zeiten der Globalisierung sich zukünftig an den großen Ligen Europas orientiert. Dazu gehört für mich auch das Überdenken der 50+1-Regel.
Deutschland lebt von seiner Geschichte als Fußballnation: Viermal Weltmeister. Wenn jetzt die richtigen Schlüsse gezogen werden, bin ich überzeugt, dass Deutschland auf die große Fußballbühne zurückkehren wird.
Hasan Ismaik*
Zwischen 00:00 Uhr und 06:00 Uhr können keine Kommentare verfasst werden!