VON MARCO BLANCO UCLES UND ULI WAGNER (FOTO)

Rückkehr des verlorenen Sohnes oder nur ein Gefallen gegenüber einem Spieler, der einst die weiß-blauen Farben getragen hat?

Das ist die Frage im Fall von Thomas Pledl. Der 28-Jährige, seit diesem Sommer vertragslos, als sein Vertrag bei Zweitligist Fortuna Düsseldorf nicht verlängert wurde, hält sich seit Mitte Oktober an der Grünwalder Straße 114 fit. “Das ist ein Gefallen, ich kenne Thomas schon seitdem er zwölf Jahre alt ist, habe ihn und seinen Bruder beim DFB-Stützpunkt trainiert. Wichtig ist natürlich, dass er hier aus dem Nachwuchs kommt und die Knochen für den Verein hingehalten hat”, erklärte Löwen-Coach Michael Köllner vor rund zwei Wochen gegenüber db24. Und betonte zudem: “Er bringt Qualität mit, tut uns im Training gut.”

Qualität, auf die der Löwe vielleicht auch bald in der Dritten Liga zurückgreifen darf? Nun, zumindest hätte Pledl, der aus Bischofsmais stammt, nichts dagegen. “Ja klar wäre das eine Option für mich, wenn Sechzig sagt, ich habe sie überzeugt”, betont der Niederbayer am Donnerstag auf db24-Nachfrage.

Bis zum letzten Ligaspiel in diesem Jahr gegen Essen (14. November) trainiert der Rechtsaußen definitiv mit dem Team, danach wird sich mit den Verantwortlichen zusammengesetzt. Sollte im Gespräch danach Interesse von den Löwen signalisiert werden, wäre Pledl alles andere als abgeneigt: “Dann kann man sich unterhalten und sehen, wo die Reise hingehen wird.”

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Umfrage endete am 16.11.2022 12:00 Uhr
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Nicht unrealistisch, dass der Löwe in der XXL-Winterpause nochmals auf dem Transfermarkt aktiv wird, sich eine Verstärkung für den harten Aufstiegskampf in der Dritten Liga dazuholt. Am lange lädierten Knie Pledls - unter anderem Meniskus- und Kreuzbandriss - würde eine Beschäftigung definitiv nicht scheitern, betont der 170-fache Zweitligaspieler: “Das Knie ist super. Ich bin fit, könnte sofort loslegen. Nachdem es Horrorprognosen gab, ich würde über ein Jahr ausfallen, stand ich nach sieben Monaten wieder auf dem Platz. Es ist alles super verheilt.”

Gibt es für Pledl, der 2012 die Fritz-Walter-Medaille in Silber gewann und anschließend den Löwen in Richtung Fürth verließ, keine Zukunft an der Grünwalder Straße 114, würde er auf andere Angebote hoffen. Er beobachtet den Markt genau. “Ein Karriereende ist keine Option für mich. Ich will wieder angreifen - und zwar im Profifußball!” Deshalb hält er sich bei 1860 fit, um nicht bei Null starten zu müssen, sollte sich ein Engagement bei einem Klub ergeben.

Und was hält Pledl von der Löwen-Mannschaft, mit der er seit zweieinhalb Wochen trainiert? “Das ist eine super Truppe mit einem breiten Kader. Im Training herrscht gute Qualität, die Jungs stehen zurecht da oben in der Tabelle.” Er sei super aufgenommen worden im Team, aus dem er bereits mit Daniel Wein, Stefan Lex, Marius Willsch und Martin Kobylanski in verschiedenen Klubs oder Auswahlmannschaften zusammengespielt hat. An der menschlichen Komponente würde eine Weiterbeschäftigung Pledls also nicht scheitern. Bleibt abzuwarten, was die Gespräche Mitte November ergeben…