VON OLIVER GRISS

Zweitliga-Start: 1860 verliert am Sonntag 1:3 in Braunschweig: “Wir sind selbst schuld”

Was für eine Blamage! Was für eine Klatsche! Mit hängenden Köpfen schlichen die Löwen am Sonntagnachmittag in Braunschweig vom Rasen - dabei hatte Reiner Maurer noch großspurig angekündigt: “Wir wollen eine neue Euphorie entfachen.” Doch damit war nix: Vor 22400 fanatischen Zuschauern gab’s ein verdientes 1:3 gegen den starken Aufsteiger. “Wir sind selbst schuld”, klagte Kapitän Benny Lauth. “Wenn wir die ersten 50 Minuten anaylsieren, sieht man, dass unzählige Fehler dabei waren.” Und Trainer Maurer ergänzte: “Wir haben uns heute selber geschlagen. Das 1:3 war der Genickbruch. Für uns ist es schade, dass wir mit einer Niederlage gestartet sind…”

Es bleibt also dabei: Die Löwen haben seit 1968 nicht mehr in Niedersachsen gewonnen. Doch die Bilanz wird Maurer weit weniger stören, als der Fehlstart in die Zweite Liga. Die Löwen sind nach diesem 1:3 nun Vorletzter der Zweiten Liga. Auch wenn’s nicht aussagekräftig ist, aber das hätte nicht sein müssen. dieblaue24 hat die Löwen-Stars bei der Pleite gegen den Drittliga-Meister genau analysiert:

Gabor Kiraly (Note 4): Drei Gegentore für den Routinier aus Ungarn zum Start - das hatte er sich ganz anders vorgestellt. Zwar nicht unmittelbar schuld an einem Gegentor, dennoch war der Torwart nicht so souverän wie sonst.
Dennis Malura (Note 5): Athletik hat er ja, aber das reicht nicht. Über seine Seite kam die Eintracht immer wieder gefährlich vors Tor: Zwei von drei Gegentore fielen über seine Seite. Das spricht nicht unbedingt für den Ex-Erfurter. Eine ganz mäßige Zweitliga-Premiere. Ob der aussortierte Toni Rukavina schon seine Chance wittert?
Christopher Schindler (Note 5): Dass Vorbereitung und Punktspiele zwei paar Stiefel sind, hat der U21-Nationalspieler leidvoll erfahren müssen. Ganz schwache Partie.
Stefan Buck (Note 6): Der Pech-Löwe: Schwarzer Tag für den Ex-Augsburger: Erst legte er den Braunschweiger das 3:1 auf, als er an der Mittellinie den Ball verlor - dann verursachte er einen Elfer, den die Eintracht verschoss. Wenig später war das Spiel für ihn beendet: Gelb-Rot!  Was für ein Katastrophen-Auftakt für den Abwehr-Boss.
Arne Feick (Note 4): Nicht Fisch, nicht Fleisch: Der Neuzugang von Arminia Bielefeld muss sich steigern, will er nicht zum Diskussionsthema bei 1860 werden. Hatte immer wieder große Probleme mit der wendigen Eintracht-Offensive.
Daniel Bierofka (Note 4): Verursachte den Freist0ß, der zum 0:1 führte. Der Ex-Nationalspieler war bemüht, aber im Endeffekt ohne Glück.  Nach vorne ansehnlich, nach hinten mit Defiziten. Wurde nach mehr als einer Stunde ausgewechselt.
Kai Bülow (Note 4): Viel zu behäbig, viel zu langsam in der 1860-Zentrale.  Die Form,  mit der er sich in der letzten Saison zeigte, hat er noch nicht. Nach der Ampelkarte für Buck in der 1860-Innenverteidigung deutlich besser.
Collin Benjamin (Note 5): Abstimmungsprobleme beim 0:1, als er Kruppke in der 6. Minute einköpfen ließ. Körperlich noch nicht auf der Höhe. Seine Punktspiel-Premiere hat sich das HSV-Urgestein ganz anders vorgestellt.
Daniel Halfar (Note 3): Versuchte es immer wieder, war gefährlichster Löwe: Hatte aber Pech mit einem Lattentreffer beim Stand von 1:3. Bezeichnend für das 1860-Spiel, dass der Ex-Pfälzer 71 Prozent seiner Zweikämpfe gewann und damit bester Löwe war.
Kevin Volland (Note 4): Traf zwar umstritten zum 1:1, doch seiner Form hinkt das Sturm-Juwel, das im Winter nach Hoffenheim wechseln soll, nach.
Benjamin Lauth (Note 4): Ein Torjäger ohne Durchschlagskraft, aber zu seiner Ehrenrettung muss man auch sagen, dass er kaum Verwertbares bekam. Der Kapitän ging weite Wege, um sich die Bälle aus dem Mittelfeld zu holen.
Stefan Aigner (Note 3): Brachte nach seiner Einwechslung etwas Schwung in die Partie, aber Zählbares kam dabei auch nicht heraus.
Dominik Stahl (Note 3): Job nach seiner Einwechslung erfüllt, kein Gegentor in Unterzahl kassiert.
Manuel Schäffler: Kam zu spät für eine Bewertung.