VON MARCO BLANCO UCLES UND ULI WAGNER (FOTOS)

In sich gekehrt, nachdenklich, ja fast missmutig - so erlebte man Michael Köllner in der vergangenen Woche beim TSV 1860. Die 1:2-Niederlage gegen Ingolstadt und die daraus resultierende - teils berechtigte, teils überzogene - Kritik an seiner Mannschaft hatten dem 52-Jährigen Trainer sichtlich zugesetzt.

Am Dienstagvormittag offenbarte sich den rund 40 Zuschauern beim öffentlichen Training der Löwen ein ganz anderer Eindruck. Köllner war gut gelaunt, klar in seiner Ansprache. Nach dem Training nahm er sich bereitwillig Zeit, erfüllte jeden Autogrammwunsch, nahm sich Zeit für den Löwen-Anhang.

Man merkt: Der 2:0-Erfolg in Osnabrück hat dem Coach und seinem Team Auftrieb gegeben. Dass die Sechzger spielerisch noch Luft nach oben haben, wissen Trainerstab wie Mannschaft. In der rund 90-minütigen Einheit war ordentlich Zug drin, es wurde um jeden Zentimeter gekämpft. Nicht dabei beim Training war Co-Trainer Stefan Reisinger. Er beobachtete nach db24-Informationen am Montagabend den nächsten Löwen-Gegner Wehen Wiesbaden (3:1 gegen Oldenburg), wird am heutigen Mittwoch wieder zur Mannschaft stoßen.

Sucht man das Haar in der Suppe an der Grünwalder Straße 114, ist es der Zustand des Fünferplatzes. Aufgrund des angrenzenden Waldes und des Auer Mühlbachs wird der Rasen im Herbst schnell tief und morastig - immer wieder rutschten Jesper Verlaat, Marius Willsch und Co. weg. Es ist davon auszugehen, dass die Sechzger bald dauerhaft auf den Einserplatz zurückkehren werden, um optimale Trainingsbedingungen vorzufinden.

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Ein weiterer Sorgenfall: Jo Boyamba. Der Neuzugang aus Mannheim bekam nach seiner schwachen Vorstellung gegen Ingolstadt gegen Osnabrück keine weitere Bewährungschance, wurde erst in der Nachspielzeit eingewechselt. Im Training wirkte er zuletzt nicht so zielstrebig wie in den ersten Monaten der Saison. Boyamba wird sich steigern müssen, will er bald wieder länger zum Einsatz kommen. Eines ist klar: Schöpft er seine Qualitäten aus, ist er ein unheimlich wichtiger Spieler für die Sechzger.

Ein Trio, dass dem Löwenspiel zuletzt extrem abging, arbeitete gestern mit Hochdruck an seinem Comeback: Marcel Bär, Kapitän Stefan Lex und Daniel Wein. Zunächst absolvierten sie das Aufwärmen mit dem restlichen Team, arbeiteten danach individuell mit Fitnesstrainer Jörg Mikoleit. Nach db24-Informationen werden Wein und Lex heute ins Mannschaftstraining zurückkehren, dürften damit Optionen für den Drittliga-Hit gegen Wehen Wiesbaden (Samstag, 14 Uhr, db24-Ticker) werden - für Bär kommt das Spitzenspiel noch zu früh.

Einige prominente Gäste begutachteten die Löwen während der teils schweißtreibenden - Sprints über das halbe Feld, Turnierform in Sechser-Teams - Einheit. Aufsichtsratsboss Saki Stimonaris sowie Ismaik-Statthalter Anthony Power beobachteten, wie Köllner Verlaat und Co. auf das schwierige Spiel gegen Wiesbaden vorbereitete, suchten danach das Gespräch mit dem Löwen-Coach sowie einigen Spielern.

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