VON CONSTANTIN HARTIG UND RENATE FEIL (MIS)

Nein, laufen tut es in diesem Herbst noch nicht wirklich für die Löwen. Mit einem 1:2 gegen den Konkurrenten aus Ingolstadt musste man sich nun erstmals in dieser Saison zu Hause geschlagen geben. Für die Löwen war diese Niederlage sehr schmerzhaft - weil sie an diesem Tage auch die Schwächen der Köllner-Elf aufgezeigt hat. War diese Pleite verdient? Woran lag’s? Wir haben uns die Zahlen von Datenlieferant Wyscout genauer angesehen.

Tore: 0:1 (15.) Costly, 0:2 (88.) Schmidt, 1:2 (90+3.) Skenderovic
Torchancen (Expected Goals/zu erwartende Tore):  1860 0,94 – Ingolstadt 0,27.
Schüsse/aufs Tor: 1860 14/2 - Ingolstadt 10/2.
Schüsse an den Pfosten: 1860 0 - Ingolstadt 0.
Durchschnittliche Schussdistanz: 1860 20.77 - Ingolstadt 22,21.
Ballverluste: 1860 111 – Ingolstadt 128.
Eckstöße: 1860 7 - Ingolstadt 6.
Ballbesitz: 1860 53,45 Prozent - Ingolstadt 46,55 Prozent.
Passgenauigkeit: 1860 76,5 Prozent - Ingolstadt 72,7 Prozent.
Gewonnene Zweikämpfe: 1860 45,16 Prozent - Ingolstadt 49,6 Prozent.
Gewonnene Kopfballduelle: 1860 38,7 Prozent - Ingolstadt 56,4 Prozent.
Begangene Fouls/erlittene Fouls: 1860 12/22 - Ingolstadt 22/12.
Pressingintensität (zugelassene Pässe pro Defensivphase): 1860 8 - Ingolstadt 7,09.
Spieltempo (Anzahl der Pässe pro Minute): 1860 15,24 – Ingolstadt 13,17.

Bester Quoten-Löwe (nur Feldspieler): Jesper Verlaat. Der 26-Jährige kommt in seiner 97-minütigen Spielzeit auf 80 Aktionen – 59 davon sind erfolgreich. Macht 74 Prozent! Zudem gewinnt er von 21 Duellen 14 – 66,6 Prozent. db24 hatte Verlaats Leistung am Spieltag mit der Note 2 honoriert. Zum Vergleich: Schwächster Spieler bei den Löwen war Mittelfeldakteur Martin Kobylanski, welcher in seinen 48 Minuten von 27 Aktionen nur neun erfolgreich bestreiten konnte (33 Prozent) und nur zwei seiner elf Zweikämpfe für sich entscheiden konnte (18 Prozent).

Die db24-Bewertung: Der TSV 1860 hatte nicht nur wegen einer indiskutablen Leistung des Referees das oberbayrische Duell gegen den FC Ingolstadt verloren. 1860 hatte in Sachen gewonnene Zweikämpfe und Kopfballduelle das Nachsehen. Ebenfalls beging der FC Ingolstadt mit 22 Fouls fast doppelt soviel Fouls wie der TSV (12). Das lässt auf eine sowohl mangelnde kämpferische Leistung als auch auf eine zu schwache Physis schließen. Zudem sollte erwähnt werden, dass der FC Ingolstadt mit lediglich zwei (!) Schüssen aufs Tor und 10 Schüssen insgesamt zwei Tore erzielen konnte, was für eine äußerst gute Effizienz vor dem Tor spricht. Dass die Löwen bei den expected Goals mit 0.94 Toren gegenüber den Schanzern (0.27) deutlich die Nase vorn haben, bringt ihnen herzlich wenig. Neben dem optischen Eindruck belegen also auch die Zahlen den schwachen Auftritt der Löwen. Zu wenig kämpferische Härte, mangelnder Biss und die abgezockte Art des Gegners haben schließlich dazu geführt, dass die Ingolstädter erstmals in dieser Saison 3 Punkte aus der ,,Festung“ an der Grünwalder Straße mitnehmen konnten.