VON MARCO BLANCO UCLES UND IMAGO (FOTOS)

Es ist angerichtet: Stadtderby im Grünwalder Stadion. Im Totopokal-Achtelfinale tritt der Löwe heute Abend (19 Uhr, db24-Ticker) auswärts bei Türkgücü München an. Es ist das erste Aufeinandertreffen der Klubs seit der Insolvenz und dem Drittliga-Abstieg Türkgücüs. In den vergangenen Duellen in der Dritten Liga tat sich Sechzig häufig schwer gegen das Team von der Heinrich-Wieland-Straße. Doch was für ein Gegner erwartet 1860-Coach Michael Köllner da am Dienstagabend auf Giesings Höhen? Wir haben Türkgücü genauer unter die Lupe genommen.

Stärken: Trotz der Insolvenz und dem Abstieg in die Dritte Liga ist der Druck bei Türkgücü München hoch für Regionalliga-Verhältnisse. Die Mannschaft weiß also damit umzugehen, wenn sie Gegenwind bekommt. Mit Ünal Tosun konnte ein Drittliga-erfahrener Mann gehalten werden. Rückkehrer und Kapitän Marco Holz gibt der jungen Mannschaft zusätzlich Sicherheit. Bekommt nun auch noch Königstransfer Caiuby seine Spielgenehmigung, kann sich die Qualität des Tabellen-Fünfzehnten durchaus sehen lassen.

Schwächen: Die Mannschaft ist - traditionell bei Türkgücü - im Sommer komplett neu zusammengestellt worden. Von Eingespieltheit kann bislang keine Rede sein. Zudem steht die Defensive des Tabellen-Fünfzehnten alles andere als sicher. Immer wieder kassiert Türkgücü vermeidbare Gegentreffer - so auch bei den beiden bitteren Pleiten gegen Pipinsried (0:2) und Nürnberg II (0:1).

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Türkgücü-Mittelfeldspieler Ünal Tosun.

Bisherige Saison: Türkgücü musste dem harten Auftaktprogramm - bereits fünf Gegner aus den ersten sieben Teams der Liga - Tribut zollen. Nur drei Siege aus neun Partien sind für den Drittliga-Absteiger freilich zu wenig, sind aber auch kein Beinbruch. Der Klassenerhalt ist das Ziel in der ersten Saison nach dem Super-GAU mit der Insolvenz.

Trainer: Alper Kayabunar ist einer der wenigen Identifikationsfiguren im Verein. Trainer, Spieler und Funktionäre kamen und gingen - Kayabunar blieb. Der 36-Jährige ist seit 2014 als Coach bei Türkgücü, zumeist in der Rolle des Co-Trainers. Der Coach gilt bei der Mannschaft als extrem beliebt, kann Spieler mit seiner Art begeistern. Er versucht, den Verein in den kommenden Jahren in ruhigere Fahrwasser zu geleiten. Und eines ist sicher: Anders als seine Vorgänger wird Kayabunar von den Offiziellen dafür die nötige Zeit erhalten.

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