VON MARCO BLANCO UCLES

Martin Gräfer ist ein Mann klarer Worte. Der Vorsitzende von Löwen-Hauptsponsor Die Bayerische, der seit 2016 sein Logo auf der Brust der Löwen-Trikots zeigt, sieht den TSV 1860 nicht nur als Investition für sein eigenes Unternehmen - ihm liegt auch etwas am Traditionsverein aus München-Giesing. Deswegen war Gräfer sich vor wenigen Wochen auch nicht zu schade, einige Zuschauer in der Westkurve aufgrund der Anti-Ismaik-Fahne scharf zu kritisieren.

In der Online-Veranstaltung “Mehr als 3. Liga”, in der Sechzig am Dienstagabend seinen Anhängern Einblicke rund um das Thema Sponsoring beim Drittligisten gab, erklärte Gräfer den Zuschauern die besondere Verbindung zwischen der Neuperlacher Versicherung und den Münchner Löwen: “1860 ist eine wahnsinnig tolle Plattform. Sechzig ist mehr als Dritte Liga, weil wir einen Mythos haben und Talk of the town sind. Manchmal im weniger Guten, aber aktuell im Guten.”

Gräfer machte aber auch deutlich, dass Die Bayerische die Löwen freilich nicht nur aus Nächstenliebe mit aktuell rund 1,1 Millionen Euro pro Saison finanziell unterstützt: “Sponsoring ist eine Investition in den Verein, aber immer auch in die eigene Marke. Unsere Markenbekanntheit in den letzten sieben Jahren ist um 135 Prozent gestiegen. Wenn wir unsere Markenwerte zusammen addieren, ist es eine wirklich gute Rechnung, die aufgeht.”

Klar ist auch: Sollte der Mannschaft von Trainer Michael Köllner (52) im Mai 2023 endlich der ersehnte Aufstieg in die Zweite Liga gelingen, muss das Versicherungsunternehmen tiefer in die Tasche greifen, um Brustsponsor bei Münchens großer Liebe zu bleiben.

In drei verschiedenen Spielklassen zierte das Wappen der Versicherung bereits die Löwen-Brust. Angefangen in der Zweiten Liga, anschließend nach dem Total-Absturz 2017 in der Regionalliga Bayern und nun seit 2018 in der Dritten Liga. Geht es nach Gräfer, ist ein Ende noch lange nicht in Sicht: “Es ist das verflixte siebte Jahr und hoffentlich das siebte Jahr, das uns den ersehnten Erfolg bringt. Ich bin mir sicher, wir machen die zehn Jahre voll. Wir sind gekommen, um zu bleiben.” Worte, die Geschäftsführer Marc Pfeifer (41) sicherlich gerne gehört hat.