VON OLIVER GRISS UND CHRISTINA PAHNKE

Die ersten drei Punkte der Saison wurden mit dem fulminanten 4:3-Triumph in Dresden eingetütet - Babak Rafati, der frühere Fifa-Schiedsrichter, hat in seiner Kolumne auf dem Online-Portal liga3-online.de auf die Partie genauer geschaut und die strittigen Szenen bewertet:

Das umstrittene 1:0 für 1860 wegen einer angeblichen Abseitsstellung von Stefan Lex: “Zum Zeitpunkt des Abspiels von Steinhart auf Lex steht dieser nicht in Abseitsposition, sodass eine richtige Entscheidung vorliegt, den Treffer für 1860 München anzuerkennen.”

Das böse Foul von Kyu-Hyun Park in Höhe der Mittellinie gegen Yannick Deichmann, der später verletzt ausgewechselt werden musste: “Park verliert einen Zweikampf gegen Deichmann im Mittelfeld und setzt dann nach. Dabei spielt Deichmann den Ball und rutscht hierbei aus. Park, der zum Ball will, aber das Spielgerät nicht mehr erreicht, will über den am Boden liegenden Deichmann springen und ausweichen, tritt ihm jedoch sicherlich unbeabsichtigt auf die Wade. Das ist natürlich ein Foulspiel, was der Schiedsrichter auch erkennt. Wenn allerdings ein Spieler mit dieser Geschwindigkeit und Dynamik in einen Zweikampf geht und solch ein Trefferbild mit den Stollen entsteht, kann es nur die rote Karte geben, da die Gesundheit des Gegenspielers gefährdet wird. Auch wenn der Ausfallschritt von Park einer möglichen Ausweichung dienen sollte und womöglich keine Absicht vorliegt. Eine Fehlentscheidung, keine rote Karte zu zeigen.

Die Entstehung des 3:0 nach einem Trikotzupfer von Marcel Bär und einem unabsichtlichen Handspiels von Fynn Lakenmacher: “Die erste Aktion ist keine Regelwidrigkeit von Bär an Akoto, denn dieses kurze Bearbeiten am Trikot stellt kein Foulspiel dar. Somit richtig, weiterspielen zu lassen. Bei der zweiten Aktion spreizt Lakenmacher den Arm sehr weit aus, sodass der Arm eine unnatürliche Bewegung macht und zur Vergrößerung der Körperfläche eingesetzt wird. Damit wird in Kauf genommen, den Ball mit der Hand zu spielen. Es liegt somit ein strafbares Handspiel vor. Eine Fehlentscheidung, weiterspielen zu lassen und den daraus resultierten Treffer anschließend anzuerkennen.”