VON MARCO BLANCO UCLES UND ULI WAGNER (FOTO)

Entschlossen marschierte Trainer Michael Köllner beim Training am Mittwoch vom Fünferplatz an der Grünwalder Straße. Schnurstracks ging der 52-Jährige auf die im Schatten stehenden Zuschauer zu. Der Grund: Unter den wenigen Trainingskiebitzen befand sich auch Nico Karger (29) mit seinem zweijährigen Sohn. Eine Umarmung, Abklatschen mit dem Karger-Nachwuchs und ein Gespräch mit seinem ehemaligen Schützling - Köllner nahm sich Zeit für den Aufstiegshelden von 2018.

Vor wenigen Tagen heuerte dieser etwas überraschend beim Bayernligisten FC Deisenhofen an (db24 berichtete). Sein Vertrag beim Drittliga-Aufsteiger SV Elversberg wurde zuvor aufgelöst. Nun kickt Karger also wieder in München, wenn auch nur in der fünfthöchsten Spielklasse. Für db24 nahm sich der gelernte Außenstürmer Zeit und sprach über…

die Gründe für seinen Wechsel nach Deisenhofen: “Über Nico Helmbrecht (langjähriger Weggefährte Kargers bei den Löwen, heute Wacker Burghausen; d. Red.) lernte ich Tobias Nickl kennen, der bei Deisenhofen spielt. Wir haben immer wieder gescherzt, dass ich nach Deisenhofen kommen werde. Als mir bei Elversberg klargemacht wurde, dass sie mich loswerden wollen, habe ich die Idee in die Tat umgesetzt.”

das Ende seiner Profikarriere: “Ich hatte schon seit drei Jahren eigentlich keine Lust mehr, musste mich immer wieder aufraffen, weiterzumachen. Als es über mehrere Wochen keinen Spaß gemacht hat, wusste ich, dass es keinen Sinn mehr macht.”

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seine berufliche Zukunft: “Wenn man sein ganzes Leben Fußball gespielt hat, ist es komisch, plötzlich damit aufzuhören. Nächste Woche muss ich nochmal nach Saarbrücken und den Umzug beenden. Beruflich habe ich schon etwas gefunden, es wird in Richtung Mode gehen.”

sein Besuch bei den Löwen: “Ich habe vorhin mit Nick (Nick Wurian, Physiotherapeut bei 1860; d. Red.) telefoniert und kurzfristig beschlossen, mit meinem Sohn herzukommen. Er liebt Tiere, deshalb war der Löwe am Eingang natürlich super. Es war schön, wieder einige bekannte Gesichter zu sehen.”

eine mögliche Trainerkarriere: “Bei Deisenhofen wurde ich bereits indirekt gefragt, ob ich etwas im Jugendbereich machen möchte. Ich könnte mir wenn überhaupt vorstellen, die ganz Kleinen zu trainieren. Aktuell mache ich mir darüber aber keinen Kopf.”