VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

0:6 - klar, auf dem nackten Papier sieht diese Testpleite gegen den ambitionierten Erstligisten Borussia Mönchengladbach vernichtend aus. Doch Michael Köllner hat seine Schlüsse daraus gezogen. “Wir hätten das erste Tor machen müssen”, sagt der 52-jährige Oberpfälzer, “dann läuft das Spiel auch anders.”

Trotzdem werde diese Partie, auch aufgrund des Torhagels “den ein oder anderen zum Nachdenken bringen.” Köllner nennt einen wichtigen Kritikpunkt: “Die fehlende Überzeugung ist ein wichtiges Thema. Das hat man nicht immer vollumfänglich gesehen. Und Überzeugung heißt: Du darfst gegen eine solche Qualitätsmannschaft nicht einen halben Meter zu spät kommen. Das ist ärgerlich. Aber das ist nach wie vor Vorbereitung. Da wirst du nicht besser oder schlechter am 1. Spieltag in der Dritten Liga spielen.”

Und dass Köllner sein offensiv ausgerichtetes Spielsystem nicht dem höherklassigen Gegner anpasste, begründete der Trainer nachvollziehbar: “Ich wollte nicht auf bewusste Torverteidigung gehen. Es soll ein Vorbereitungsspiel bleiben, das uns auf die Liga einstimmt. In der Liga werden wir uns auch nicht am eigenen Sechzehner mit einer Fünferkette verrammeln. Wir werden das in der Liga anders lösen.”

Gut möglich, dass dann Allzweckwaffe Yannick Deichmann zum Liga-Start in Dresden (23. Juli) wieder hinten rechts aufschlägt. Weder Christopher Lannert (er hatte Corona) noch Marius Willsch (war sechs Monate verletzt) sind aktuell körperlich auf der Höhe, um die entscheidenden Impulse zu setzen.