VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Michael Köllner (52) wäre gerne zur Mitgliederversammlung des TSV 1860 gegangen. Aber der Löwen-Trainer hat einen wichtigeren Termin - das Testspiel fast zur gleichen Zeit in Rottach-Egern gegen Borussia Mönchengladbach (Sonntag, 14 Uhr, db24-Ticker). Und weil die Löwen auch in Corona-Zeiten keine Online- oder Briefwahl anbieten, bekommt Robert Reisinger auf jeden Fall eine sichere Stimme weniger. “Ich kann meine Stimme leider nicht abgeben. Ich würde Reisinger natürlich wählen. Ich gehe davon aus, dass er mit einem überzeugenden Votum gewählt wird”, erklärte der Oberpfälzer mit Mitgliedsausweis, aber ohne Möglichkeit, die Veranstaltung zu besuchen.

Nicht alle finden Reisinger bei 1860 gut - und trotzdem wird der Unternehmensberater mangels Alternativen für die nächsten drei Jahre mit deutlicher Mehrheit gewählt. Auch weil viele Enttäuschte aus den letzten Jahren der Versammlung fernbleiben werden und lieber an den Tegernsee fahren. “Ich habe mit dem Präsidenten kein Problem. Ich bin fast drei Jahre da. Ich habe mit ihm einen super Austausch, das muss ich wirklich sagen. Deswegen freue ich mich, dass er - das ist ja bei 1860 ein wenig anders - aus einem Gremium vorgeschlagen ist. Bis zum nächsten Jahr hat er auf jeden Fall mich noch an der Backe”, sagte Köllner, der auf Kontinuität bei Münchens großer Liebe setzt: “Kontinuität ist kein schlechter Ratgeber. Momentan scheint es kleine Irritationen auf einigen Gebieten zu geben. Aber ich denke, das werden wir schnell wieder in den Griff bekommen. So wird mit der T-Shirt-Geschichte rumlamentiert - und mit dem und dem…”

Köllner, der von einer Fanseite inzwischen scharf kritisiert wird, weil er sich in politische Abläufe einmischt: “Nach der Wahl sollte man den Weg mit Hasan Ismaik und Robert Reisinger weitergehen. Dafür stehe ich in unserem Verein - das ist besser, als wenn über den und den diskutiert wird. Kontinuität hat auch was mit Stabilität zu tun.”

"Gegen Newcastle spielt man nicht freiwillig": Sagt Präsident Robert Reisinger in "BILD": Hat er recht?

Umfrage endete am 22.07.2022 13:00 Uhr
Nein, absoluter Nonsens!
52% (2594)
Ja, ich bin absolut bei Reisinger!
48% (2429)

Teilnehmer: 5023

Außerdem mahnte Köllner angesichts der jüngsten peinlichen Vorfälle: “Wir müssen nach außen als geschlossener Verein wahrgenommen werden.”