VON OLIVER GRISS UND JAN HUEBNER (IMAGO)

Michael Köllner will die ganz große Bühne für das Finale im Verfolger-Duell gegen den VfL Osnabrück (Samstag, 14.03 Uhr, db24-Ticker). Er selbst wird einen der besten Plätze in der Giesinger Kultstätte bekommen - sogar mit freier Sicht aufs Spielfeld.

Weil der Löwen-Trainer nach seiner vierten Verwarnung für dieses Spiel gesperrt ist, sitzt er vermutlich in der VIP-Loge, in der sich gewöhnlich neben dem Präsidium auch Sponsoren-Vertreter einfinden. Klar ist: Köllner muss sich darauf einstellen, dass er am Wochenende desöfteren um ein Selfie gebeten wird - so nach dem Motto: “Wann sitzt der Trainer schon auf der Tribüne? Diese Chance muss ich nutzen!”

Das Grünwalder Stadion wird aus allen Nähten platzen, wenn man überhaupt davon sprechen darf. Denn seit Jahren spielt sich eigentlich alles in einer Playmobil-Version ab: Alle 15.000 Karten sind verkauft! Viele Löwen-Fans gehen leer aus. Noch im Mai 1990, als der TSV 1860 um die Bayernliga-Meisterschaft gegen Schweinfurt (3:3) kämpfte, kamen 40.000 Fans auf den Giesinger Berg. Der Verein hatte die Karten seinerzeit aus Versehen teilweise doppelt verkauft.

Zurück zur Realität: Die Löwen müssen gegen Osnabrück über sich hinauswachsen, um die kleine Aufstiegshoffnung am lodern zu halten. “Wir wissen, was auf uns zukommt. Wir brauchen einen Bomben-Tag, ein frenetisches Stadion, ein Tollhaus.” Und dafür sollen nach db24-Informationen auch die Ultras sorgen, die nach dem Fallen der 2G-Regel und Maskenpflicht zurück auf ihre Plätze kommen - Show-Programm inklusive. Beim 1:1 gegen Saarbrücken vor einigen Wochen hatten die Ultras noch auf einen Support im eigenen Stadion verzichtet - jetzt soll’s aber dafür umso lauter werden. Aber auch jeder andere Löwen-Fan muss aktiv die Mannschaft unterstützen. Mit voller Kehle und so. Damit Köllner seine große Bühne bekommt und die Energie des Grünwalder Stadions aus anderer Perspektive erlebt.

PS: Auch der Gästeblock wird mit 1500 VfL-Fans restlos ausverkauft sein.