VON OLIVER GRISS

Der Löwen-Trainer nach dem 0:3 in Berlin über die Erwartungshaltung, Lauths Koordination, Torlos-Stürmer und das Makos-Comeback

Natürlich, gewurmt hat es alle - das 0:3 in Berlin. Doch nachdem am Sonntagnachmittag auch die Mitkonkurrenten wie Kaiserslautern (nur 1:1 in Ingolstadt) Federn gelassen haben, konnte Löwen-Trainer Reiner Maurer wieder ein bisschen zufriedener sein, denn: Die Tabelle der Zweiten Liga ist trotz der ersten Saisonpleite in der Hauptstadt ("Berlin hat absolut verdient gewonnen") positiv für 1860. "Wir sind gut dabei", sagte Maurer gegenüber dieblaue24, "mit einem Unentschieden in Berlin wären wir Zweiter gewesen." Derzeit sind die Löwen Fünfter - mit einem Pünktchen Rückstand auf Platz drei. Maurer, der heute bei der Trainertagung in Frankfurt ist und deswegen das Nachmittagstraining sausen lassen muss: "Wir müssen jetzt nach vorne schauen und Aue schlagen. Und dann fahren wir nach Cottbus. Denen geht grad die Luft aus." Außerdem sprach der Aufstiegsheld von 1994 in dieblaue24 über:

die Berlin-Pleite: "Ich bin immer enttäuscht, wenn man verliert. Wir hätten einen großen Schritt nach  vorne machen können - leider haben wir das nicht geschafft. Wir waren nicht in der Topverfassung der zwei vorangegangenen Spiele. Ich trauere noch immer der Chance von Benny Lauth hinterher, die imübrigen super von Moritz Volz vorbereitet war. Das wäre das 1:0 gewesen. Normalerweise ist er koordinativ einer der besten, aber da hatte Benny zwei Gedanken. Aber wir wissen alle, dass das Benny nicht absichtlich gemacht hat. Wenn der Ball drin gewesen wäre, würden wir jetzt über ein anderes Spiel reden. Die Niederlage ist keine Schande, Hertha ist für mich nicht umsonst der Topfavorit. Sie haben mit Ben Hatira und Ramos zwei außergewöhnliche Spieler."

die Erwartungshaltung in München: "Es ist klar, dass die erste Saison-Niederlage irgendwann kommen wird. Es gibt keinen Aufsteiger, der am Ende ohne Niederlage auf einen der ersten drei Plätzen steht. Ich vergleiche uns mit St. Pauli: Die hatten im Sommer auch drei hochkarätige Abgänge wie wir: Wo stehen die, wo stehen wir? Wir haben 16 Punkte  (St. Pauli 7 Punkte, d. Red.) - und der Kontakt zur Spitze ist nachwievor gegeben."

 Torlos-Stürmer Blanco: "Er hat zwar immer noch kein Tor erzielt, aber er bewegt sich viel, arbeitet gut nach hinten. Das sind für mich wichtige Punkte. Ich  sehe Ismael sehr positiv, er ist nicht der Dribbler wie Lauth. Natürlich fehlt ihm ein Tor. Es ist nicht leicht für ihn bei uns.  Ich werde weiter meine Hand über Blanco halten."

Marin Tomasov: "Er hat Riesen-Qualitäten - keine Fragen:  Aber von ihm erwarte ich mir viel, viel mehr. Dass er früher die Bälle spielt, dass er seinen guten Schuß endlich mal einsetzt. Da fehlt es ganz klar an Effektivität."

das Makos-Comeback: "Wir haben bei ihm zwei Möglichkeiten. Entweder lasse ich ihn 45 Minuten am Freitag gegen Burghausen spielen und das könnte er auch, oder wir bauen ihn langsam wieder auf und riskieren nichts. Ich tendiere eher zur zweiten Variante."

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