VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Als sich auf der Terrasse des Presseraums an der Grünwalder Straße 114 die Wege von Michael Köllner und Aufstiegstrainer Karsten Wettberg (80) kurzzeitig kreuzten, versuchte db24 das angehende Pressegespräch aufgrund der schlechten Wetterprognosen für den Drittliga-Hit gegen Saarbrücken (Samstag, 14.03 Uhr) noch etwas aufzulockern: “Herr Köllner, vielleicht sollten Sie bei Karsten Wettberg nach seinem Aufstiegs-Regenschirm von 1991 nachfragen…” Der rüstige Wettberg lachte und erzählte allen noch einmal, wie schwer es für ihn unter der Regentschaft von Lilo Knecht wirklich war - und sie “not amused” war, wie Wettberg impulsiv seinerzeit die Löwen gelebt hat. Danach herzten sich Köllner und Wettberg.

Und weil Köllner es Wettberg gerne nachmachen würde, ging der Oberpfälzer kurze Zeit später in den Angriffsmodus. Endlich ist Schluß mit der Zurückhaltung. Köllner will es im dritten Anlauf packen. “Es geht jetzt darum, dass wir ein Superfinish hinbekommen“, sagte der Übungsleiter der Blauen: „Denn dann haben wir eine gute Chance, in die 2. Liga zurückzukehren. Wir gehen jetzt in die letzte Kurve – und dann geht es darum: Wer hat die besten Beine und den besten Kopf.“

Es geht jetzt vor allem auch um mentale Stärke im Endspurt: „Im Aufstiegskampf kommt es auf Nuancen an. Du musst unheimlich wachsam sein. Allein wenn der Platz nicht gut gemäht ist, hat das Auswirkungen – und auch sonst dürfen wir ab sofort nichts dem Zufall überlassen. Wir müssen jetzt den absoluten Fokus auf diese sieben Spiele legen – ohne die Mannschaft in Watte zu packen. Entscheidend ist, dass du die Mannschaft jetzt in eine absolute Top-Performance bringst.“ Und das ist auch der Job der Trainers, deswegen wird er es nicht dulden, wenn jetzt einer seiner Kicker aus der Reihe schert.

Natürlich hat Köllner die Drittliga-Tabelle im Kopf - nach der Türkgücü-Entscheidung am grünen Tisch ist der TSV wieder nah dran an den Aufstiegsplätzen. “Die Tabellenkonstellation ist gut. Klar ist, unabhängig von Aubstadt: Wir wollen in der Liga unsere letzte Saison toppen. Ich erinnere an die Worte des Präsidenten: besser als Platz vier – das können wir schaffen, und an dem Thema werden wir arbeiten.“

Mit dem 1. FC Saarbrücken, dem sechs Punkte abgezogen wurden, kommt ein angestachelter Klub ins Grünwalder Stadion. “Ich glaube, dass nicht nur Saarbrücken im roten Bereich unterwegs sein wird. Auch wir werden im roten bzw. blauen Bereich unterwegs sein”, sagt Köllner: “Wir werden alles dafür tun, um das Spiel zu gewinnen. Unser Ziel ist, an Saarbrücken vorbeizuziehen.“ Und diese Aufgabe ist schwer genug.