VON OLIVER GRISS UND KIRCHNER

Die Löwen können den Rückzug von Türkgücü München ganz gut einordnen. In Jubelarien sind sie jedenfalls nicht ausgebrochen, weil sie ganz genau wissen, dass sich die Tabellensituation zwar etwas verbessert hat, aber die Mannschaft sich trotzdem bedeutend steigern muss, um am Ende noch auf den Relegationsplatz zu klettern.

Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel denkt vorerst lieber an den Schaden für den deutschen Fußball: “”Egal, ob wir Profiteure dieser Entscheidung sind: Für das Renommee der Liga ist es schlecht. Alle Beteiligten müssen zukünftig dafür Sorge tragen, dass so etwas nicht mehr passiert und das Image der 3. Liga gestärkt wird. Unabhängig von der Entscheidung am Grünen Tisch müssen wir unsere Hausaufgaben in den nächsten Wochen erledigen.”

Zustimmung erhält der Österreicher von seinem Trainer Michael Köllner: “Solche Entscheidungen will im Fußball grundsätzlich keiner haben.” Noch nie zuvor hat sich eine Mannschaft im Saisonverlauf der Dritten Liga vorzeitig verabschiedet. Wettbewerbsverzerrung! Der 1. FC Kaiserslautern muss am letzten Spieltag nun tatenlos zuschauen: Die Pfälzer hätten am letzten Spieltag Türkgücü begrüßt - sicher ist schon: dem viermaligen Deutschen Meister geht bei einem ausverkauften Haus eine hohe sechsstellige Zuschauer-Einnahme durch die Lappen…

Sieben Spiele bleiben den Löwen jetzt noch, um das im Sommer ausgerufene Saisonziel (Reisinger: Besser als Platz 4) zu erreichen. “Wir müssen in unseren verbleibenden sieben Spielen gut spielen und dann schauen wir, für was es am Ende reicht”, so Köllner.

Bereits am 2. April kommt es für den TSV zum großen Showdown mit dem 1. FC Saarbrücken. Eine Niederlage könnte schon das Aus bedeuten. Doch daran denkt jetzt keiner. Am Samstag heißt es erstmal Toto-Pokal.