VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Was soll Michael Köllner auch anderes tun?

Der Trainer, der seit einigen Tagen nun zwei Jahre im Amt ist, glaubt weiterhin an die sportliche Wende des TSV 1860. Die 1:3-Pleite in Osnabrück sei für ihn nur ein Ausrutscher. “klar war das Spiel nicht schön, aber man darf die zwei Jahre nicht auf die Niederlage in Osnabrück reduzieren. Sechzig sollte schon mehr sein als ein Ergebnis am Wochenende”, erklärte der 51-Jährige jetzt gegenüber dem “Münchner Merkur” und versichert: “Ich laufe hier nicht deprimiert durch die Gegend, sondern denke, dass man fußballerisch schon einen Unterschied sieht im Vergleich zu damals. Außerdem haben wir viele junge Spieler im Kader, die einen Schritt nach vorne gemacht haben. Ich denke schon, dass wir uns insgesamt positiv entwickelt haben.”

Ansichtssache.

Fakt ist: Der Rückstand auf die direkten Aufstiegsplätze beträgt für den TSV 1860 (mit einem Spiel weniger auf dem Konto) vor dem Kellerduell gegen Duisburg (Samstag, 14 Uhr, db24-Ticker) 14 bzw. 10 Punkte. Der Zug ist eigentlich schon abgefahren, hier einzugreifen…

Doch Köllner rechnet vor: “Natürlich hat die Tabellensituation einen faden Beigeschmack, aber hätten wir in Osnabrück gewonnen, dann würden wir jetzt bei 20 Punkten liegen - und hätten somit die gleiche Ausbeute wie im vergangenen Jahr zum selben Zeitpunkt. So kann man das auch sehen…Wir haben die Qualität, eine Serie hinzulegen, wie wir das auch in den letzten Jahren geschafft haben. In unserer Liga ist vieles möglich, aber du musst nur selbst daran glauben.”

Sollte es mit dem Aufstieg nicht klappen, will Köllner seinen Vertrag (bis 2023) auf jeden Fall erfüllen. “Ich habe einen Vertrag für die nächste Saison und ich spüre das Vertrauen der Gesellschafter. Wir haben keinen Etat, der den Aufstieg zur Pflicht macht (5 Millionen inklusive Trainer- und Funktionsteam, d. Red.). Trotzdem haben wir in den zwei Jahren, die ich jetzt hier bin, gute Arbeit geleistet, auch wenn die finale Krönung gefehlt hat…Ich fühle mich immer noch am richtigen Ort. Vielleicht brauchen wir auch ein bisschen Zugzwang und Druck.”