VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

db24 hatte vor längerer Zeit die Zahlen für den geplanten Grünwalder-Umbau genannt, die im Münchner Rathaus kursieren und bei vielen Politikern Augenrollen verursacht haben sollen: Bis zu 70 Millionen Euro soll der Spaß kosten. Wohlgemerkt für nur 3000 Plätze mehr. Der Vollständigkeit halber: Bei der großen Lösung sind die Logen inklusive.

Diese Irrsinnszahl bestätigte Reiter jetzt in einem TV-Interview mit “muenchen.tv”, als Münchens OB ganz nüchtern sagte: “Wenn wir ein Investment fürs Stadion haben, das bestenfalls 40, schlechtestenfalls 70 Millionen Euro kostet, wird sich die Miete zum jetzigen Zustand verändern.”

Heißt: Je teurer der Umbau, desto höher die monatlichen Mietbelastungen für die Löwen. Die Stadt will die Kosten auf den TSV umschlagen. Und genau das gefällt dem TSV 1860 freilich nicht. Er sieht die Miete schon jetzt nicht für angemessen.

Zur Erinnerung: Die Löwen sind nach dem Zwangsabstieg 2017 aus der Allianz Arena geflüchtet und freiwillig ins sanierungsbedürftige Grünwalder Stadion gezogen. Die Sackgassen-Verträge wurden von 50+1-Interims-Geschäftsführer Markus Fauser unterzeichnet, inklusive der MVV-Vertrag für die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel am Spieltag. Kostenpunkt: Rund 500.000 Euro pro Saison.

Laut Reiter sei die Miete aber nur ein kleiner Teil des Problems Grünwalder Stadion: “Wir bauen das Stadion grundsätzlich für drei Vereine um, aber die Zuschauerzahl-Erhöhung, die gibt es tatsächlich nur für einen Verein - und das ist der TSV 1860. Und die beiden anderen Nutzervereine (Bayern und Türkgücü, d. Red.) brauchen nichtmal 15.000 Zuschauer. Das ist auch gar nicht despektierlich gemeint. Diesen Umbau wollen nur die Sechzger.”