VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Beim TSV 1860 tritt man nicht nur sportlich auf der Stelle, sondern auch in der Stadion-Politik. Während der Großteil der Profiklubs auf neue Arenen setzt (zuletzt Freiburg und Karlsruhe), beziehungsweise plant, ist man beim TSV 1860 glücklich, nach der Flucht 2017 aus der Allianz Arena wieder in der Heimat zu sein - dem Grünwalder Stadion. Doch die Giesinger Kultstätte ist renovierungsbedürftig und auf längere Sicht - Stand jetzt - auch nicht zweitligatauglich. Die Löwen stoßen an ihre Grenzen. Ein großer Umbau ist so sicher wie ein zeitiger Bundesliga-Aufstieg des TSV.

Auch der 1. FC Nürnberg denkt jetzt über ein neues Stadion nach - und das Max-Morlock-Stadion war 2006 noch WM-Spielstätte. Um konkurrenzfähig zu bleiben, um mittel- und langfristig wieder richtig mithalten zu können, muss sich etwas tun. Und um dem eigenen Anspruch gerecht werden zu können, der nach wie vor lautet, „ein etablierter Erstligist zu werden“, wie Club-Vorstand Niels Rossow zuletzt sagte: „Und dafür brauchen wir das Stadion.“ Und zwar ein neues, besser vermarktbares. Nicht das alte runtergekommene Stadion.

Bei der Stadt sieht man das mittlerweile ähnlich, zumal sich die jährlichen Instandhaltungskosten längst im unteren einstelligen Millionenbereich bewegen sollen. Aktuell wird deshalb eine Machbarkeitsstudie entwickelt, die sämtliche Standortfaktoren und Interessen zusammentragen soll. Die Gespräche über eine mögliche Finanzierung sollen schon sehr weit fortgeschritten sein, strategische Partner sind bereits gefunden. Es sei schlichtweg unabdingbar für die wirtschaftlichen Perspektiven des Vereins, „mehr Erlös- und Vermarktungsmöglichkeiten rund um das Stadion zu haben”, erklärt Rossow.

Warum ticken bei diesem Thema alle Vereine anders als 1860?