VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Der TSV 1860 steht heute im Toto-Pokal-Viertelfinale in Buchbach (19 Uhr, db24-Ticker) besonders auf dem Prüfstand. Ein Ausscheiden gilt es zu vermeiden, denn mit drei Siegen hätten sich die Löwen in diesem Wettbewerb wieder für den lukrativen DFB-Pokal qualifiziert.

Wir haben uns vor diesem Duell mit Aleks Petrovic, dem Rekordspieler der Regionalliga Bayern,unterhalten. Der 33-Jährige spielt seit 2010 für den TSV Buchbach. In 329 Einsätzen erzielte der zentrale Mittelfeldspieler, der einst beim FC Bayern ausgebildet wurde, 95 Tore.

db24: Herr Petrovic, wie sehr elektrisiert Sie dieses Spiel des Jahres?

ALEKS PETROVIC: Für mich als Giesinger ist das natürlich ein ganz besonderes Duell. Ich bin in der Chiemgaustraße groß geworden - direkt am Mittleren Ring. Ich fühle mich als waschechter Giesinger. Wahrscheinlich bin ich der einzige Spieler auf dem Platz, der aus Giesing stammt.

db24: Für welchen Münchner Fußballklub schlägt ihr Herz: Rot oder Blau?

Ich habe zwar zehn Jahre in der Jugend des FC Bayern verbracht, aber ich halte zu beiden Vereinen. Mich interessiert immer, was bei beiden Vereinen los ist.

db24: Heute können Sie den Löwen weh tun. Wie das funktioniert, haben Sie in der Regionalliga-Saison 2017/2018 unter Beweis gestellt, als der TSV Buchbach dem TSV 1860 beim 1:0 die erste Pleite zufügte.

Ich verzichte auf große Sprüche. Ich glaube, die Löwen wissen selbst, dass es bei uns heiß hergeht. Das Stadion ist eng und klein. Das Spiel war innerhalb kürzester Zeit mit 2500 Fans ausverkauft. Leider dürfen wir nicht mehr reinlassen. Wir haben eine Außenseiterchance - und die wollen wir nutzen. Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Wir sind bis in die Haarspitzen motiviert. Für uns ist das das Spiel des Jahres - jeder weiß, wie es ist, wenn eine höherklassige Mannschaft zu einem Underdog fährt…

db24: Wie bereitet sich Buchbach auf dieses Highlight vor?

Ich kann Ihnen sagen, dass ich am Freitag auf jeden Fall vor diesem Spiel gegen 1860 noch arbeiten werde - im Homeoffice. Ich bin seit zweieinhalb Jahren für die externe Kommunikation des KVR zuständig. Bei uns in Buchbach arbeitet jeder oder ist Student.

Sascha Mölders ist der Kopf dieser Mannschaft

db24: Wer ist für Sie das Gesicht des TSV 1860?

Ganz klar: Sascha Mölders. Er ist der Kopf dieser Mannschaft. Mir fällt das zwar als Giesinger schwer zu sagen, dass ein Nicht-Münchner der wichtigste Löwe ist, aber es ist so.

db24: Was ist Ihnen lieber: 1860 heute mit oder ohne Mölders?

Es wäre vermessen zu sagen: “Lasst den Mölders spielen - dann tun wir uns leichter!” So überheblich sind wir nicht in Buchbach. Mölders ist nachwievor einer der besten Spieler in der Dritten Liga, auch wenn er gerade eine Torflaute hat. Wir haben aber auch Respekt vor Stefan Lex.

db24: Lex’ Vertrag endet an der Grünwalder Straße im Sommer 2022. Denkt man in Buchbach über seine Rückkehr nach?

Ich würde mich freuen, wenn Lex nach Buchbach zurückkehren würde, aber ich denke, der wird noch ein, zwei Jahre bei 1860 bleiben. Und wenn nicht, dann ist sein Heimatort Eiting wohl erster Ansprechpartner.

db24: Wie lange spielen Sie noch?

Solange mich die Beine tragen (lacht). Drei Jahre will ich noch spielen - im Idealfall will ich in Buchbach meine Karriere beenden.