VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Der äußerst mühsame 3:0-Toto-Pokal-Sieg in Birkenfeld dürfte Michael Köllner zumindest etwas nachdenklich gemacht haben, denn er ist jetzt um eine Erfahrung reicher: Der zweite Anzug des TSV 1860 sitzt überhaupt nicht. Seine Jung-Löwen, die alle irgendwann auf die Plattform Dritte Liga wollen, taten sich gegen einen biederen Kreisligisten (!) brual schwer, sich in Szene zu setzen. Nach einer torlosen ersten Hälfte profitierte 1860 erst vom Substanzverlust des Gegners, um schließlich im zweiten Abschnitt drei Tore zu erzielen. Sind das etwa die neuen Talente aus dem NLZ, die 1860 auf eine andere Bühne heben sollen? Die Lobeshymnen, die aus dem Verein kommen auf die eigene Nachwuchsarbeit, sind überhaupt nicht nachzuvollziehen. Die Realität ist eine ganz andere.

Köllner verteidigte seine Talente - zumindest in der Öffentlichkeit: “Solche Stahlbäder sind eine gute Schule für die Jungs. Passt doch, wir sind in der zweiten Runde – nächste Woche geht’s weiter. Man darf nicht vergessen: Wir mussten mehr oder weniger aus dem Bus raus spielen. Das ist nicht so einfach für die Jungs mit einer sechsstündigen Anreise in den Beinen. Die Leute hier feiern dann frenetisch jeden Zweikampf – und wenn du da nicht gleich deine Tore machst, dann läufst du natürlich ein bisschen hinterher. Technisch müssen sie noch ein bisschen reifen, überlegener werden. Auch in Stresssituationen müssen sie klar in der Birne bleiben – das ist in der 3. Liga nichts anderes, wenn du gegen tief stehende Gegner spielst.”

In der nächsten Runde beim Bezirksligisten BSC Saas Bayreuth (Mittwoch, 18 Uhr) können es Knöferl, Djayo & Co. nur besser machen.