VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Wie lange geht das mit 50+1 im deutschen Fußball noch gut?

Bundeskartellamts-Boss Andreas Mundt (60) hat sich am Montag gegenüber dem Wirtschaftsmagazin “Sponsors” zu möglichen Konsequenzen von Seiten des Kartellamts gegenüber den drei Werksklubs Wolfsburg (VW), Leverkusen (Bayer) und Hoffenheim (Hopp) geäußert: „Konsequenzen gegen einzelne Clubs stehen von unserer Seite überhaupt nicht zur Debatte. Jetzt warten wir erst einmal ab, wie sich die DFL und betroffene Vereine und Investoren äußern werden. Dann sehen wir weiter. Wir haben eine vorläufige Einschätzung zu der Ist-Situation abgegeben. Jetzt ist die DFL am Zug.“

Heißt: Die DFL muss ihren Wettbewerb selbst in den Griff bekommen, die wahrscheinlichste Variante: Die Liga muss die 50+1-Regel so lockern, dass kein Unmut entsteht.

Mundt weiter: „Beschränkungen des Wettbewerbs können in bestimmten Fällen auch vom Kartellverbot ausgenommen sein. Das ist nicht nur im Profisport so, sondern auch in sämtlichen anderen Wirtschaftsbereichen der Fall. Das Kartellrecht steht Anforderungen von Sportverbänden an die Teilnehmer eines Wettbewerbes nicht entgegen, wenn diese zur Verfolgung bestimmter wettkampfbezogener, aber auch ethisch-sozialer Ziele dienen.”

Beim TSV 1860 hält Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik 60 Prozent der Aktien an der KGaA.