VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Resultierend aus der sogenannten Daten-Affäre beim TSV 1860 ist der ehemalige ARGE-Boss Gerhard Schnell (70) mittlerweile aus dem Drittliga-Klub ausgetreten. Der Neuburger soll in der Vergangenheit mit verschiedenen Email-Adressen kritische Nachrichten an die Löwen geschickt haben, um seinen Unmut zu diversen Mitarbeitern mitzuteilen. Um welche Personen es sich im Detail handelt, ist nicht geklärt - Schnell soll aber zur Fanbetreuung ein eher unterkühltes Verhältnis gehabt haben. Am vergangenen Freitag, wenige Stunden vor Schnells Erklärung, soll auch eine Strafanzeige im Raum gestanden haben. Wie es mit der ARGE weitergeht und ob es überhaupt solche Fan-Initiativen im Jahr 2021 noch braucht, ist aktuell unklar.

Natürlich hat auch Cheftrainer Michael Köllner den Vorfall mitbekommen. “Aus jeder Niederlage kann man etwas Positives ziehen”, sagte der Oberpfälzer am Montag in der Zoom-PK: “Es ist eine gute Prüfung für den Verein. Wenn wir als Verein erfolgreich sein wollen, dann brauchen wir Geschlossenheit. Man muss die verschiedenen Cosmen bündeln.” Und meint damit, dass die verschiedenen Fanlager sich mit Respekt behandeln sollten. Köllner: “Wichtig ist, immer den Verein in den Vordergrund zu stellen.”

Ein positives Signal ist für Köllner auch, dass in diesen schwierigen Corona-Zeiten die Mitglieder hinter ihren Löwen stehen: “Wir haben in der Pandemie keine Austritte aus dem Verein zu beklagen, sondern bekommen sogar ein paar Mitglieder dazu. Wir haben 23.000 Mitglieder - auch das ist Sechzig München.”