VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Albrecht von Linde war ein überaus gebildeter, freundlicher und mit guten Manieren behafteter Kurzzeit-Präsident des TSV 1860 (er war nur nur 14 Monate im Amt) - ein Löwen-Funktionär, mit dem man sich gerne unterhalten hat. Ob im Löwenstüberl, am Telefon oder im Trainingslager auf Teneriffa, als er erzählte, dass er jetzt gerne joggen würde, während die Mannschaft auf dem Rasen schwitzte und keuchte. Von Linde, immer elegant gekleidet, war der Präsident mit dem Löwen-Schal. Es war sein Erkennungsmerkmal.

Jetzt ist von Linde tot. Er schlief im Alter von 77 Jahren für immer ein. Viel zu früh.

Auch wenn von Linde grundlegend eine andere Einstellung zum Profifußball, und auch zur Stadion-Politik des TSV 1860 hatte, war er ein äußerst angenehmer Mensch mit einer tollen Etikette, der aber im Haifischbecken Profifußball nicht immer glücklich agierte. Er war kein Politiker, sondern sagte das, was er dachte und wofür er einstand.

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Als ihn der damalige Geschäftsführer Stefan Ziffzer in der Abschluß-Pressekonferenz in der Allianz Arena am 11. Mai 2008 beleidigte (“Der Fisch…”), sprach von Linde ihm kurze Zeit später im VIP-Bereich die fristlose Kündigung aus, worauf der heutige Vize-Präsident Hans Sitzberger mit seiner Kehrmaschine ans Trainingsgelände fuhr, um vor der Geschäftsstelle zu protestieren. 15 Tage später erklärte von Linde selbst seinen Rücktritt vom Präsidentenamt.

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Von Linde, nach dessen Vater Werner von Linde die Sporthalle-Halle im Oberwiesenfeld benannt wird, engagierte sich vor allem für die Leichtathletik im TSV.

Ruhe in Frieden, Albrecht von Linde!