VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

In München sinken die Infektionszahlen immer weiter. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist am Mittwoch unter die Marke von 30 gefallen - zum ersten Mal seit knapp einem halben Jahr, seit September 2020. Das Robert-Koch-Institut meldete am Mittwochmorgen einen Wert von 28,6 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.

Die Hoffnung wird immer größer, dass es bald zu ersten Lockerungen kommt. Diskutiert wird auch, dass man mit einem Impfausweis bald wieder ins Stadion darf.

Meister-Löwe Fredi Heiß, der kürzlich seinen 80. Geburtstag feierte, hat’s schon hinter sich gebracht, wie er db24 verriet: “Ich wurde Anfang Januar mit dem Impstoff von Biontech geimpft - das war aber reiner Zufall. Meine Tochter hatte sich um alles gekümmert.” Die zweite Ration bekam er wenige Wochen später.

Allerdings bekam er die Impfung nicht in seinem Wohngebiet Haar, sondern in Unterschleißheim verabreicht. Gab’s Nachwirkungen? “Nein, überhaupt nicht! Ich habe überhaupt nichts gemerkt. Das war nicht schlimmer als bei der Zeckenimpfung - am nächsten Tag habe ich schon wieder einen Zwei-Stunden-Spaziergang gemacht.”

Doch so ganz zufrieden ist der frühere Nationalspieler noch nicht: “Es ist noch nicht so, dass ich Luftsprünge mache. Mir fehlt mein Stammtisch oder das Fitnessstudio. Außerdem bin erst richtig glücklich, wenn auch meine Frau Ingrid geimpft ist. Aber die ist noch keine 80.” So heißt’s weiter warten im Hause Heiß.

Der Kult-Löwe kann jeden Mitmenschen, vor allem die älteren verstehen, wenn sie langsam ungeduldig werden. “Wir haben fast ein Jahr durchgehalten. Der Lockdown hinterlässt Spuren. Wir sind sowas nicht gewohnt - das kennen wir nur von unseren Eltern, die im Krieg schlimmere Zeiten erlebt haben. Das war hart damals. Die Jungen werden Corona schneller vergessen als wir Alten, denn sie haben noch länger zu leben…”